Berlin. Das Bundeskabinett hat beschlossen, dass die Arbeitnehmer ab dem kommenden Jahr weniger Rentenbeiträge zahlen müssen. Die Beiträge werden voraussichtlich von derzeit 19,6 Prozent auf 19 Prozent sinken. Das bedeutet eine spürbare Entlastung für Unternehmen und Arbeitnehmer.

Die Bundesregierung hat die Beitragssenkung in der Rentenversicherung von 19,6 auf voraussichtlich 19,0 Prozent des Bruttolohns im Bundestagswahljahr 2013 auf den Weg gebracht. Das Kabinett billigte am Mittwoch das Beitragsgesetz von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Arbeitnehmer und Arbeitgeber werden um jeweils 2,7 Milliarden Euro entlastet. Auch der Bundeshaushalt spart über eine Milliarde Euro.

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In dem Gesetzentwurf heißt es, die Bundesregierung wolle "wegen der gestiegenen Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld" vor allem aufgrund der Krise in der Euro-Zone frühzeitig für Klarheit beim Beitragssatz sorgen.

Widerstand aus Landesregierungen

Das Schicksal des Gesetzes ist dennoch ungewiss. Widerstand gibt es aus den Ländern, darunter auch unionsgeführte Landesregierungen. Sie wollen statt der Beitragssenkung die Rücklagen der Rentenversicherung von derzeit gut 25 Milliarden Euro weiter ausbauen. Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundesrat könnten sie das Vorhaben scheitern lassen.

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Von Christian Kerl und Daniel Freudenreich

Der Beitragssatz von 19,0 Prozent im Gesetzentwurf ist nur ein Platzhalter. Ende Oktober rechnet der Schätzerkreis der Rentenversicherung aus, welchen Spielraum es auf Grundlage des geltenden Rechts gibt. Da die gute Arbeitsmarktentwicklung die Einnahmen sprudeln lässt, halten Experten auch eine Absenkung des Beitragssatzes auf 18,9 Prozent für möglich. (rtr)