Rawalpindi. . Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizère hat in Pakistan eine Vereinbarung über eine Kooperation der Streitkräfte unterzeichnet. Sie sieht Zusammenarbeit etwa bei der Terrorismusbekämpfung vor, geplant sind regelmäßige Stabstreffen und die Weiterbildung pakistanischer Offiziere in Deutschland.
Deutschland und Pakistan haben eine Vereinbarung zur engeren militärischen Zusammenarbeit geschlossen. Bei einer Zeremonie in der pakistanischen Garnisonsstadt Rawalpindi unterzeichneten Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und sein pakistanischer Kollege Ahmad Mukhtar am Dienstag die Übereinkunft, die eine Kooperation der Streitkräfte beider Länder etwa bei der Terrorismusbekämpfung vorsieht. Geplant sind demnach unter anderem regelmäßige Stabstreffen und die Teilnahme pakistanischer Offiziere an Lehrgängen in Deutschland.
De Maizière kam von Usbekistan aus nach Pakistan. Es ist der erste Besuch eines deutschen Verteidigungsministers in Pakistan seit September 2008, damals hatte Franz Josef Jung (CDU) das Land besucht. De Maizière will am Nachmittag auch den mächtigen Armeechef des Landes, Ashfaq Parvez Kayani, und Regierungschef Yousuf Raza Gilani treffen.
Afghanistan zentrales Thema der Gespräche
Pakistan ist nach Worten de Maizières ein „Schlüsselland“ für die Region und spielt eine zentrale Rolle im Afghanistan-Konflikt. Westliche Staaten vermuten, dass die Atommacht heimlich die afghanischen Taliban unterstützt, um sich Einfluss auf das Land zu sichern und dessen Annäherung an den Erzrivalen Indien zu verhindern.
Auch bei de Maizières Besuch in Usbekistan am Montag hatte der blutige Konflikt in Afghanistan eine zentrale Rolle gespielt. Im süd-usbekischen Termes betreibt die Bundeswehr einen Lufttransportstützpunkt, über den die deutschen Soldaten zu ihrem Einsatz in Afghanistan geflogen werden. Zudem könnte beim Abzug aus Afghanistan ein Teil des militärischen Materials auf dem Landweg über Usbekistan zurück nach Deutschland gebracht werden. (afp)