Düsseldorf. NRW-Innenminister Ralf Jäger will mit aller Härte gegen Raser in NRW vorgehen. Am Freitag soll deshalb die Polizei in einem 24-Stunden-Blitzmarathon Flagge zeigen. Als Erziehungsmaßnahme sind solche Geschwindigkeitskontrollen mit Ankündigung jedoch völlig ungeeignet. Was stattdessen helfen würde - ein Kommentar.
Der Innenminister greift sich die Raser. Das ist gut, die Sicherheit auf den Straßen von NRW, das ist sein Job. Und dass auf deutschen Straßen immer noch kräftig gerast wird, ist ja unstrittig. Wer viel blitzt, sollte allerdings auch mal donnern. Davor aber schreckt Ralf Jäger zurück. Er warnt lieber frühzeitig. Brav.
Am Freitag also, verehrte Rennpiloten, müssen Sie sich für 24 Stunden zusammenreißen, sonst wird’s womöglich teuer. Damit es nicht zu unbequem wird für Sie, hilft Ihnen die Polizei selbstverständlich, indem Sie rechtzeitig bekanntgibt, wo sie denn auf Sie wartet. Ein Service, um den Sie Schwarzfahrer in öffentlichen Verkehrsmitteln übrigens beneiden. Die wüssten auch gerne mal vorher, wo der Kontrolleur zusteigt.
Erziehung funktioniert nur übers Portemonnaie
Vielleicht kommt das ja irgendwann auch. Also: Wenn Sie jetzt noch am Freitag zu schnell unterwegs sind, kann Ihnen nicht mal Herr Jäger mehr helfen. Gedulden Sie sich – auch wenn das nicht zu Ihren Stärken zählt – bis Sonntag.
Mit der Erziehung wird das so natürlich nichts. Die funktioniert leider doch in erster Linie übers Portemonnaie. Zu schnell sein, besonders viel zu schnell sein, muss teuer sein und die Kontrolle unerwartet. Alles andere ist lächerlich. Soll der unverbesserliche ADAC doch mit dem Totschlagwort „Abzocke“ herumjammern. Es gibt kein einziges Sachargument gegen saftige Rechnungen für Raserei.