Essen. 24 Stunden lang sollen landesweit Temposünder konsequent verfolgt werden. Die Radarfallen werden öffentlich gemacht. Die Aktion ist Teil einer ganzen Kampagne, die die drastisch gestiegene Zahl von Unfällen wegen überhöhter Geschwindigkeit senken soll.
Mit einem 24-Stunden-Blitz-Marathon gehen die NRW-Polizei und viele Kommunen am kommenden Freitag verstärkt gegen Raser vor. „Gerade an den Wochenenden sterben auf unseren Straßen viele Verkehrsteilnehmer. Oft sind es sechs Menschen. Wir müssen deshalb in die Köpfe aller Verkehrsteilnehmer kriegen, dass zu hohe Geschwindigkeit der Killer Nr.1 ist“, begründete Innenminister Ralf Jäger die Aktion. Sie ist Teil einer Kampagne der Polizei gegen Unfälle, die auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sind.
Bereits im November vergangenen Jahres hatte Jäger die Aktion gestartet: Mit transparenten und häufigeren Geschwindigkeitskontrollen soll die dramatisch gestiegene Zahl der Verkehrstoten (plus 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) senken. "Jetzt muss der Autofahrer jederzeit damit rechnen, geblitzt zu werden", so Jäger. Die Geschwindigkeitskontrollen sollen auf den Internetseiten der örtlichen Kreispolizeibehörden aufgelistet werden. Dadurch könne die Geschwindigkeit präventiv gesenkt werden, sagte Jäger.
Polizei setzt auf transparente Kontrollen
Auch beim nun angekündigten 24-Stunden-Blitz-Marathon setzt die Polizei auf Transparenz: Die landesweit 1400 Mess-Stellen werden bekannt gegeben, Kontrollen wird es vermehrt an Unfallschwerpunkten und bekannten Raserstrecken geben. Es werden auch blau-silberne Streifenwagen an Kontrollstellen eingesetzt, um die Aktion offen zu handhaben. Aber auch aus Zivilfahrzeugen und mit Handmessgeräten werden Temposünder erfasst.. Ein weiterer Schwerpunkt werden Alkoholtests sein. Zudem werden auch Radfahrer und Fußgänger, die sich nicht an die Regeln halten, konsequent verfolgt.
„Wir wollen mit unserem Blitz-Marathon unmissverständlich klar machen: Wir meinen es ernst! “, betonte der Innenminister. „Es ist sehr wichtig, dass viele Kommunen mitmachen. Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um dauerhaft unsere Straßen sicherer zu machen. In Zukunft wollen wir noch mehr die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden suchen.“ Die Kontrolle der Tempo-Limits rette Leben: "Wenn ein Autofahrer bei einer Geschwindigkeit von 65 km/h einen Fußgänger oder Radfahrer erfasst, sterben acht von zehn Unfallopfern", sagte Jäger. Bei einem Aufprall mit 50 Stundenkilometern überlebten acht von zehn Unfallopfern.
Zu schnelles Fahren und andere Verstöße gegen die Verkehrsregeln werden nach den Erfahrungen der Polizei immer noch auf die leichte Schulter genommen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) unterstützt die Pläne des Ministeriums. "Autofahrer hassen Blitzer, aber sie übersehen dabei, dass Blitzen Leben rettet", sagte der GdP-Landesvorsitzende Frank Richter.