New York. Laut amerikanischen Medienberichten hat General Motors bereits einen Alternativplan für Opel in der Schublade. Wenn der Deal mit Magna platzen sollte, würde GM die deutsche Tochter behalten - und härtere Sanierungsmaßnahmen ergreifen.
Der US-Autohersteller General Motors (GM) hat für den Fall eines Scheiterns des Opel-Verkaufs wegen der Bedenken der EU-Kommission offenbar einen Alternativplan. Dieser sieht vor, dass GM die Kontrolle über seine deutsche Tochter behalte und sie härteren Sanierungsmaßnahmen unterziehen würde, als der mögliche Käufer Magna dies plane, wie das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Insider berichtete. GM werde dann zusätzlich Tausende Stellen streichen. Auch müsse mindestens ein Werk in Deutschland geschlossen oder verkauft werden.
Für die Kosten der Restrukturierung würde GM staatliche Hilfen anfragen oder Opel alternativ in die Insolvenz schicken. Bevorzugt werde jedoch nach wie vor ein Verkauf an den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna. GM habe trotz der Bedenken der EU nicht die Absicht, den Bieterprozess zu überdenken, hieß es weiter.
Nicht mit EU-Recht vereinbar
GM-Vorstandschef Fritz Henderson wollte den Kaufvertrag mit Magna ursprünglich in der vergangenen Woche unterschreiben. Doch die EU-Wettbewerbshüter machten Bedenken geltend. Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes schrieb an die Bundesregierung, sie habe Hinweise, dass die von der Bundesregierung zugesagten Opel-Hilfen davon abhängig gemacht würden, dass Opel von Magna gekauft werde. Eine solche Vorbedingung für die Vergabe der Opel-Hilfen sei aber nicht mit EU-Recht zu vereinbaren.
Die Bundesregierung sollte GM deshalb «Gelegenheit geben, das Ergebnis des Bieterprozesses zu überdenken». Kroes forderte, der bisherige Opel-Eigner GM und die Opel-Treuhand müssten die Gelegenheit erhalten, den Verkauf von Opel neu zu entscheiden. (ddp)