Bochum. Der Bochumer Opel-Betriebsrat reagierte am Montag auf Medienberichte vom Wochenende. Die sogenannten Geheimpapiere seien längst überholte Planungskonzepte von General Motors. Unterdessen stehen die Bänder im Werk Bochum still - planmäßige Kurzarbeit.
Als „unverantwortliche reine Panikmache” bezeichnet Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel Medienberichte vom vergangenen Wochenende, die mit Hinweis auf angebliche „Geheimpapiere” von einer geplanten Schließung der Automobilwerke in Eisenach und Bochum berichten. „Das ist unerträglich und führt zu großer Unruhe unter den Beschäftigten,” sagt Einenkel.
Bei den sogenannten Geheimpapieren handele es sich, so erklärt der Betriebsrat in einer an alle Mitarbeiter versandten und in den Bochumer Werken ausgehängten Mitteilung, um den „Viability” (übersetzt etwa Lebens- oder Überlebensfähigkeit)-Plan-1. Diese Pläne seien von GM bereits im März 2009 der Bundesregierung vorgelegt worden. Im Viability-Plan-2 seien diese Schließungspläne allerdings wieder zurückgenommen worden.
Bänder stehen derzeit planmäßig still
Zurzeit stehen die Bänder im Bochumer Werk planmäßig still. Diese Kurzarbeit in dieser Woche ist jedoch wegen der Absatzkrise in der Branche bereits seit langem verabredet und hat nichts mit der aktuellen Debatte um die Opel-Zukunft zu tun.
Die Bochumer Belegschaft mit ihrem Betriebsrat und die IG Metall würden eine Schließung des Werkes niemals akzeptieren. Dabei unterstreicht der Betriebsrat in seiner Mitteilung einmal mehr einen gewichtigen Standortvorteil der Bochumer Produktionsstätten.
Die Herstellungskosten pro Fahrzeug lägen in Bochum deutlich niedriger als in den Vergleichswerken. Nach Berechnungen der Bundesregierung betrage die Differenz fast 70 Dollar. „Nach eigenen Berechnungen ist Bochum etwa 200 Euro pro Fahrzeug günstiger”, so der Betriebsrat. mike