Berlin. Die Bundesregierung und die Opel Mutter General Motors (GM) konnten sich am Dienstag nicht auf eine Lösung einigen. Nach Informationen der WAZ-Mediengruppe hält GM wohl am Plan zum Verkauf von Opel an einen Investor fest. Favorit sei weiterhin der Finanzinvestor RHJI.

Berlin. Die Zukunft des Autobauers Opel wird sich voraussichtlich erst nach der Bundestagswahl Ende September entscheiden. Ein Spitzengespräch zwischen Bundesregierung und einem Spitzenvertreter der amerikanischen Opel Mutter General Motors (GM) brachte gestern Nachmittag in Berlin keine Einigung. Nach WAZ-Informationen aus Teilnehmerkreisen hält GM den Plan zum Verkauf von Opel allerdings weiter aufrecht, andere Lösungen würden vorläufig nicht angestrebt.

General Motors-Vize John Smith dementierte offenbar Pläne, Opel doch beim Mutterkonzern zu halten. (Foto: afp)
General Motors-Vize John Smith dementierte offenbar Pläne, Opel doch beim Mutterkonzern zu halten. (Foto: afp) © AFP

Erste Wahl für die Amerikaner ist dem Vernehmen nach unverändert der Finanzinvestor RHJI. Bei dem von der Bundesregierung und den vier Bundesländern mit Opelstandorten bevorzugten Käufer Magna hat GM unverändert Bedenken. Vor allem die Sorge, dass Magnas russischer Partner - die Sberbank und der Autobauer Gaz - von der Opel-Entwicklungsschmiede in Rüsselsheim profitieren könnte, weckt in Detroit Argwohn. "Hier liegt nach wie vor ein Haupt-Knackpunkt", hieß es aus Teilnehmerkreisen.

Verkauf an einen Investor bevorzugt

Dass GM jedoch einen kompletten Sinneswandel vollzogen haben soll und den vor Monaten eingeleiteten Verkaufsprozess absagen will, um eine milliardenschwere Sanierung Opels aus eigener Kraft zu versuchen, bestätigte GM-Vize John Smith laut Teilnehmerkreisen nicht. Es handele sich dabei um eine Idee, die aus der Mitte des völlig neu zusammengesetzten GM-Verwaltungsrates gekommen sei. Präferenz, so Smith laut Wirtschaftsministerium, habe nach wie vor der Verkauf an einen Investor. Weil das oberste Entscheidungsgremium bei GM noch "sehr hohen Informationsbedarf" habe, will Smith bereits heute erneut mit Magna zusammentreffen, um weitere Details zu klären.

Die IG Metall NRW befürchtet derweil das Aus für den Opel-Standort Bochum, sollte das Unternehmen beim US-Mutterkonzern General Motors bleiben. Die Gewerkschaft kritisiert, GM würde keine tragfähigen Konzepte vorlegen. Die Opel-Betriebsräte fürchten nun Massenentlassungen.