Witten. Seit Weihnachten bleibt der Briefkasten einer Wittenerin immer wieder leer. Auch an anderen Orten gibt es Probleme. Jetzt reagieren die Anwohner.

  • Seit der Weihnachtszeit erhält die Wittenerin Elke Sporbeck nur noch sporadisch ihre Post.
  • Dadurch hat sie bereits einige wichtige Fristen verpasst.
  • Gemeinsam mit Nachbarinnen und Nachbarn will sie nun gegen das Unternehmen vorgehen.

Elke Sporbeck hat die Faxen dicke. Schon seit der Weihnachtszeit erhält die Wittenerin ihre Post nur noch sporadisch. Immer wieder würde sie deshalb Fristen verpassen. Die Anwohnerin des Rotkehlchenwegs ist ratlos – und plant jetzt eine Sammelklage.

„Das geht einfach nicht. Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll“, sagt Sporbeck. Seit der Weihnachtszeit schaut sie immer wieder in einen leeren Briefkasten. „Das ist eine Dienstleistung und die wird einfach nicht ausgeführt“, klagt die 66-Jährige. Doch nicht nur sie hat das Problem. „Ich habe mit vielen Nachbarinnen und Nachbarn gesprochen.“ So würden auch Anwohnerinnen und Anwohner aus dem Sonnenschein oder am Crengeldanz immer wieder lange auf ihre Post warten.

Post kommt nicht: Wittenerin trifft auf Zustimmung in Nachbarschaft

Ihre Sorgen hat sie bereits auf der Internetplattform nebenan.de geäußert. „Es kamen nur Zustimmungen. Es ist also überall so.“ Elke Sporbeck spürt das derzeit vor allem bei wichtigen Unterlagen ihrer Krankenversicherung. „Ich hatte mir den Ellbogen gebrochen und habe deshalb viel Post erwartet. Doch die Dokumente kamen nie pünktlich an.“ Ihre Krankenversicherung hat sie bereits darauf angesprochen. Die habe ihr gesagt, dass die Briefe schon lange verschickt worden seien. „Ich habe dadurch Fristen verpasst, auch wenn das jetzt nichts dramatisches war.“

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Die 66-Jährige will deshalb nun einen Schritt weiter gehen. „Ich werde mit Nachbarinnen und Nachbarn reden und wir schauen, ob wir eine Sammelklage verfassen können.“ Wirklich Erfolg verspricht sie sich davon aber nicht. „Eine Klage ist natürlich das letzte, was man machen will, aber einfach zusehen bringt mich auch nicht weiter.“

DHL verweist auf Witterungsbedingungen und Streik

Die Antwort der DHL auf eine Anfrage dieser Redaktion wird Sporbeck vermutlich nicht erfreuen. „Grundsätzlich erfolgt die Zustellung in dem angesprochenen Bezirk stabil und uns liegen keine auffälligen Reklamationen vor“, so eine Sprecherin. Die DHL räumt jedoch ein, dass es in den vergangenen Wochen seit dem 9. Januar aufgrund der winterlichen Witterungsverhältnisse zu Problemen bei der Zustellung gekommen sei, „obwohl der Bezirk mit einer guten Stammkraft besetzt war.“

Die Post sei deshalb später gekommen, da nicht alle Straßen und Bürgersteige gestreut waren und somit nicht sicher genug für die Zustellkraft. „Zudem fand am 18. Januar 2025 eine Betriebsversammlung und am 29. Januar 2025 ein Warnstreik statt, an der unsere Zustellkraft teilgenommen hat“, so die Sprecherin weiter. „Wir bitten die betroffenen Kundinnen und Kunden um Verständnis und zugleich um Entschuldigung, aber die Sicherheit unserer Zustellkräfte steht an erster Stelle“, heißt es von der DHL.

Weitere Warnstreiks sind zwar nicht auszuschließen. Das Wetter hingegen ist wieder besser, weshalb eine verspätete Zustellung dadurch nicht mehr zu begründen ist. Elke Sporbeck und andere Anwohnerinnen und Anwohner in dem Umfeld schauen jedoch immer noch oft in leere Briefkästen. „Es hat sich nichts verbessert.“ Immerhin: Ihre Wahlbenachrichtigung hat die 66-Jährige schon erhalten. „Die Blöße wird sich auch niemand geben, dass diese wichtigen Unterlagen nicht ankommen“, sagt Sporbeck.

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