Witten. Schneewalze: Der Winter bremst nachmittags den Berufsverkehr in Witten aus. Die Polizei spricht von zwölf Unfällen. Ein Mann wird verletzt.

Der Wintereinbruch hat in Witten am Donnerstagnachmittag für Chaos im Berufsverkehr gesorgt - vor allem in den Höhelagen wie auf dem Schnee. Polizeisprecher Jens Artschwager spricht am Nachmittag von zwölf Unfällen im Stadtgebiet. Dabei gab es um 9.10 Uhr einen folgenschweren Zusammenstoß eines rutschenden Autos mit einem geparkten Fahrzeug auf der Möllerstraße in Vormholz. Ein Mann erlitt leichte Verletzungen. Beide Pkw waren nicht mehr fahrbereit. Sonst blieb es bei Blechschäden.

Ins Stocken geriet auch der Busverkehr. Probleme gab es bereits am späten Mittwochabend auf dem Schnee. Das sagte Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns auf Anfrage. Der schwerwiegendste Vorfall: Um 9 Uhr kam ein Bus auf der Kämpenstraße von der Fahrbahn ab. Im Fahrzeug befand sich lediglich der Busfahrer. Er blieb unverletzt. Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle und startete mit Bergungsarbeiten.

Etliche Haltestellen wurden nicht angefahren

Betroffen waren am Donnerstagmorgen auch die Buslinien 75, 76, 79 und 320. Es gab mancherorts Haltestellenausfälle und wetterbedingte Verspätungen von bis zu 20 Minuten – beispielsweise im Bereich Wellerskamp und Fröbelstraße sowie Große Borbach und Schraberg. „Das war aber alles im Normbereich“, sagt Sandra Bruns. „Es ist nicht so, dass wir von Anwohnern überrannt werden. Die Leute, die an den neuralgischen Stellen wohnen, haben sich auf das Wetter eingestellt.“

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Die Müllabfuhr hat sich ebenfalls auf die Verkehrssituation eingestellt. „Wie immer versuchen wir, alles zu schaffen“, so Thomas Bodang vom städtischen Betriebsamt. Allerdings war früh absehbar, dass Fahrzeuge nicht alle abgestellten Tonnen wie vorgesehen leeren können. Deshalb können nicht geleerte Tonnen stehen bleiben. Sie werden am Freitag geleert, wie Stadtsprecherin Heinke Liere auf Anfrage erklärt.

Weiße Pracht auf dem Rheinischen Esel: Der Wintereinbruch sorgt zwar für Verkehrsbehinderungen. Sie halten sich aber in Grenzen. Kein Wunder, dass sich viele Menschen über die weiße Pracht freuen.
Weiße Pracht auf dem Rheinischen Esel: Der Wintereinbruch sorgt zwar für Verkehrsbehinderungen. Sie halten sich aber in Grenzen. Kein Wunder, dass sich viele Menschen über die weiße Pracht freuen. © Petra Ortwein | Petra Ortwein

Polizeisprecher Jens Artschwager bestätigte die Wahrnehmung der Bogestra-Sprecherin. Größere Verkehrsprobleme habe es nicht gegeben. Im Polizeibericht tauche ein wetterbedingter Unfall auf. Am Mittwochabend gegen 22.30 Uhr hatte es demnach auf der Ardeystraße gekracht. Lediglich ein kleiner Blechschaden wurde zu Protokoll gebracht. Verletzt wurde niemand.

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Stadtsprecherin: Team des Betriebsamt im Dauereinsatz

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Witten beizeiten eine Wetterwarnung vor Schnee und Eis herausgebracht. Der städtische Streudienst war vorbereitet - und seit Mittwochabend im Einsatz, wie Stadtsprecherin Heinke Liere sagt: „Es ist alles unterwegs, was wir haben, Streufahrzeuge und Handkolonnen. Die Leute sind im Dauereinsatz.“ Um fünf Uhr morgens sei ein Schichtwechsel erfolgt, fügt Lieres Kollegin Lena Küçük hinzu. Beschwerden aus der Bevölkerung über nicht rechtzeitig geräumte Straßen, heißt es, habe es nicht gegeben: „weder telefonisch noch per Mail“.

Angesichts einer für einen klassischen Wintertag entspannten Verkehrslage konnten viele Menschen in Witten die weiße Pracht einfach nur genießen – wie Petra Ortwein auf ihrem Weg über den Rheinischen Esel zu ihrem Arbeitsplatz im städtischen Betriebshof. In den sozialen Netzwerken kursierten etliche Fotos und Reels mit winterlichem Flockenwirbel. Sie wurden gut gelaunt kommentiert. So hieß es beispielsweise kurz und knapp: „Schneeflöckchen, Weißröckchen.“

Wintereinbruch in Witten
Witten, ein Wintermärchen: Spaziergänger haben den Wald für sich, wie hier im Buchenholz. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

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