Witten. Das EvK ist auf die ePA bereits eingestellt. Wittens Arztpraxen erhalten gerade neue Software. Beteiligte sehen neben Risiken auch Chancen.

Die elektronische Patientenakte (ePA) wird in Witten frühestens am 1. April eingeführt. Damit erfolgt die Umstellung erst nach dem Ende der Testphase, die in einigen NRW-Städten bereits am Mittwoch, 15. Januar, beginnt. Das geht aus der Antwort des Sprechers der Wittener Ärzteschaft, Dr. Arne Meinshausen, auf eine Anfrage der Redaktion hervor. Wie haben sich Praxen und Krankenhäuser vorbereitet?

Die Wittener Praxen seien auf die ePA eingestellt. Es müsse aber noch bis zum 15. Januar ein grundlegendes Arbeitsmodul über die Praxisverwaltungssysteme (PVS) eingespielt werden, so Meinshausen. Die heimischen Mediziner wollen die Ergebnisse der deutschlandweiten vierwöchigen Testphase in Modellregionen, darunter in Bochum, abwarten.

Patienten reagieren eher skeptisch

Die Krankenkassen müssen allen Versicherten, die nicht widersprochen haben, eine ePA-Akte als App bis zum 15. Januar einrichten. Das erste Befüllen der App durch den Arzt erfolge gegen geringes Honorar, heißt es. Der organisatorische Aufwand für die Praxen sei noch nicht vorhersagbar.

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Meinshausen weiter: „Ich erlebe die Patientenrückfrage als bisher zurückhaltend und eher skeptisch.“ Grund sind Datenschutz-Bedenken. Wenn Patienten Apothekern und anderen Anbietern medizinischer Leistungen den Zugriff auf die ePA nicht aktiv verweigern, könnten diese zumindest eine Zeit lang die „komplette Akte einsehen“.

Dr. Meinshausen: Doppeluntersuchungen können vermieden werden

Der Arzt sieht aber auch Vorteile. Daten zu Vorerkrankungen, Medikation, Allergien und Unverträglichkeiten seien für ihn sofort einsehbar. Das gelte auch für Röntgen, MRT und Laborbefunde. Es gebe weniger Doppeluntersuchungen und Fehleinschätzungen.

Während sich das Marienhospital auf Anfrage bisher nicht geäußert hat, sieht sich das Evangelische Krankenhaus Witten gut vorbereitet. Die IT sei aufgespielt, das Personal geschult, wie EvK-Verwaltungsleiter Dennis Klaebe mitteilt. Langfristig bringe das neue System Vorteile - etwa ein Ende des Papierkriegs.

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