Witten. Die Wabe nutzt die Winterpause, um Wittens Ruhrtalfähre fit zu machen. Alle fünf Jahre ist eine größere Wartung fällig. Was alles zu tun ist.

  • Seit Oktober liegt die Wittener Fähre im Trockendock
  • Ungefähr die Hälfte der Wartungsarbeiten ist geschafft
  • Sanierung kostet um die 25.000 Euro

Die Ruhrtalfähre „Hardenstein“ liegt seit Oktober neben dem Schleusenwärterhaus in Witten-Heven auf dem Trockenen. Mit gutem Grund: Alle fünf Jahre wird das Schiff routinemäßig gewartet. Die Hälfte der Arbeiten ist inzwischen erledigt. Spaziergänger und Wanderer, Läufer und Radfahrer fragen sich derweil: Wird die „Hardenstein“ bis zum Saisonstart wieder flottgemacht?

Die Fähre steht vor einem kleinen Jubiläum. Vor 15 Jahren nahm sie ihren Betrieb auf. Die „Hardenstein“ ist ein Katamaran. Die Maße betragen 13,50 mal 4,60 Meter. Maximal 49 Personen können pro Tour befördert werden: kostenlos. Das Schiff verkehrt zwischen dem Schleusenwärterhaus in Heven und dem gegenüber liegenden Ruhrufer im Stadtteil Bommern. Das Industriemuseum Zeche Nachtigall, die Burgruine Hardenstein und nicht zuletzt das Wandergebiet Muttental liegen ganz in der Nähe.

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Derzeit sorgen vier Mitarbeiter des Wittener Qualifizierungsunternehmens Wabe für die Sanierung der schwimmenden Touristenattraktion, die es inzwischen sogar zu einem Artikel in dem kostenfreien Internet-Lexikon Wikipedia.de gebracht hat. Was ist an Bord zu tun?

Die Fähre „Hardenstein“ in Witten wird derzeit saniert. Routinemäßig muss sie alle fünf Jahre ins Trockendock.
Die Fähre „Hardenstein“ in Witten wird derzeit saniert. Routinemäßig muss sie alle fünf Jahre ins Trockendock. © Wabe | Wabe

„Das ist ziemlich umfänglich. Da werden komplett neue Schweller reingebracht“, sagt Wabe-Geschäftsführer Mark Kohlberger das Arbeitsprogramm seines Teams in den Ruhrauen. Der Schiffsboden ist binnen fünf Jahren von Niedrigwasser ramponiert worden. Zudem haben sich dort Muscheln angesiedelt. Das Wabe-Team um Helmut Schönekess flext. Externe Schweißer schließen Löcher im Boden mit neuen Stahlblechen. „Danach wird komplett gestrichen, innen und außen“, so Kohlberger. „Wir haben ungefähr die Hälfte geschafft. Für die Lackierarbeiten muss es wärmer werden.“

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Die gesamten Arbeiten kosten rund 25.000 Euro. Das Gros der Summe fällt für Lohnkosten an. Mark Kohlberger weiß den Einsatz der Mitarbeiter zu schätzen. Sie arbeiten bei kaltem, oft nassem Wetter, „und dann oft noch im Liegen“. Das Ergebnis wird in Kürze vom TÜV abgenommen.

Wabe-Chef: Wir würden die Saison gern länger laufen lassen“

Mark Kohlberger ist sich sicher, dass die „Hardenstein“ zum Saisonstart am 1. April wieder Fahrt aufnimmt. Wenn es nach ihm geht, sollte das Schiff auch über das traditionelle Saisonende am 31. Oktober hinaus im Einsatz sein. Mehr noch: Künftig könnte die Fähre schon vor April über die Ruhr schippern. Eines weiß der Wabe-Chef aus Erfahrung: Sonnenstrahlen locken Erholungssuche auch im Frühherbst und Spätwinter zu den Anlegestellen an der Ruhr. Kurzum: „Wir würden die Saison gern länger laufen lassen.“

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Die Fähre ist nicht nur bei Menschen aus Witten und Umgebung beliebt, sondern auch bei Touristen, die den Ruhrtalradweg nutzen. In der vorigen Saison konnten sich insgesamt 122.000 Passagiere dem Charme der „Hardenstein“ nicht entziehen. Mark Kohlberger hätte nichts dagegen, wenn die Gesamtzahl weiter wachsen würde. Dabei könnte ihm etwas zu gute kommen, was andernorts eher für Probleme sorgt: Der Klimawandel beschert der Wabe mehr warme Tage.

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