Witten. Dem Wittener ZF-Standort ist Kahlschlag angedroht worden. Aktuell ist Betriebsratsvorsitzender Frank Blasey vorsichtig optimistisch. Warum?
Bei der Belegschaft des Getriebeherstellers ZF in Witten keimt Hoffnung. Der Konzern mit Sitz in Friedrichshafen, Baden-Württemberg, hatte im vorigen Jahr einen massiven Stellenabbau angekündigt – auch für den Standort an der Mannesmannstraße. Wie Wittens Betriebsratsvorsitzender Frank Blasey nun mitteilt, habe das Management aber inzwischen signalisiert, „dass es nun doch wieder Chancen gibt, einen Teil der Windproduktion in Witten zu halten“. Für das Ende der Verhandlungen hat er bereits einen Zeitraum in den Blick genommen.
An der Mannesmannstraße wackeln bis zu 400 der rund 630 Arbeitsplätze. Der Konzern hatte im vorigen Sommer angekündigt, die Zahl seiner Beschäftigten deutschlandweit bis 2028 um 14.000 senken zu wollen. Geplant war unter anderem, in Witten die Wind-Sparte aufzugeben.
Betriebsratsvorsitzender Blasey: Belegschaft ist unruhig
Seither kämpft der Betriebsrat um Frank Blasey dafür, möglichst viele Arbeitsplätze vor Ort zu erhalten. Dazu hatte er im vorigen November ein Rettungskonzept vorgelegt. Die Geschäftsführung hat der Belegschaft bereits am 9. Dezember in einer Betriebsversammlung mitgeteilt, sie sehe das Konzept als „Option“. Management und Betriebsrat haben die Gespräche nach der Jahreswende wieder aufgenommen, wie Blasey erklärt.
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Die Stimmung im Betrieb ist offenbar nach wie vor angespannt. Blasey: „Viele Mitarbeitende sind unruhig.“ Sie warteten „ungeduldig“ auf Informationen und Entscheidungen, wie es am Standort Witten weitergehe. Blasey bittet die Belegschaft um Verständnis und Geduld. Der Betriebsratsvorsitzende hofft, Ende Januar die Vereinbarungen des Eckpunktepapiers vorstellen zu können. Bis dahin bleibe es „ein zähes Ringen um jeden Arbeitsplatz“.
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