Witten. Immer wieder werden in Witten Einkaufswagen auf dem Bürgersteig abgestellt. Ein Anwohner hat sich nun an die Stadt gewandt. Was sagt diese?

Immer wieder fallen in Witten Einkaufswagen auf, die einfach so in der Stadt abgestellt werden. Statt sie nach dem Besuch beim Supermarkt zu lassen, scheinen einige Wittener ihren Einkauf direkt bis vor die Wohnungstür zu bringen. Statt beim Discounter stehen die Wagen dann einfach so auf dem Bürgersteig.

Der Annener Kai Förster beobachtet seit Wochen, dass die Wagen immer wieder im Bereich Freiligrathstraße/Bonnermannsfeld zurückgelassen werden. „Auf der kurzen Strecke von der Freiligrathstraße 33-43 bis zur Einmündung Bonnermannsfeld befinden sich mittlerweile zehn Einkaufswagen verschiedener Supermärkte, die einfach stehen gelassen wurden“, sagt er.

Wittener wendet sich an Ordnungsamt

Er habe die Supermärkte bereits darauf angesprochen, passiert sei jedoch noch nichts. Man fühle sich nicht in der Lage, diese zurückzuholen, habe man Förster gesagt. „Bleiben also wohl nur Ordnungsamt und Mängelmelder der Stadt Witten“, sagt Förster. „Für ältere oder behinderte Menschen stellen die Einkaufswagen jedenfalls definitiv eine Gefährdung dar und verschandeln das Stadtbild“, so der Wittener.

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In unmittelbarer Nähe befinden sich unter anderem Netto und Aldi. Aber auch an anderen Orten in Witten ist das Problem bekannt. So standen eine Zeit lang etwa an der Hans-Böckler-Straße direkt neben dem IG-Metall-Gebäude mehrere Einkaufswagen, die dort sogar Stellplätze blockierten.

Stadt Witten verweist auf Eigentümer

Aber wer ist dafür verantwortlich? In erster Linie scheinen das die Supermärkte selbst zu sein. „Die Stadt schreibt bei Hinweisen oder Beschwerden die Eigentümerinnen und Eigentümer an, dass sie ihr Eigentum im öffentlichen Raum einsammeln“, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük. „Leider holen nicht alle Firmen diese Einkaufswagen umgehend ab, einige muss man noch mehrfach erinnern.“

Nebel in der Innenstadt von Witten
Auch auf dem Rathausplatz werden gerne mal Einkaufswagen hinterlassen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Jedoch würden sich auch immer mal wieder Bürgerinnen und Bürger direkt bei der Stadt melden, „weil es um das Stadtbild und die Sauberkeit geht“, so Kücük weiter. „Die Stadt Witten übernimmt aber selbstverständlich keinen Bringdienst“, sagt die Stadtsprecherin.

Aldi Nord möchte sich zu dem konkreten Wittener Problem nicht äußern, sondern verweist auf ein allgemeines Statement. „In unseren rund 2.200 Filialen im gesamten ALDI Nord Gebiet verzeichnen wir in den letzten Jahren vereinzelt immer wieder Verluste bei unseren Einkaufswagen, allerdings nicht im großen Umfang“, heißt es.

Aldi kommuniziert genaue Verlustzahlen nicht

Die Anschaffungskosten für Einkaufswagen seien sehr hoch, weshalb man versuche den Verlust möglichst in Grenzen zu halten. „Konkrete Verlustzahlen und Kosten pro Einkaufswagen kommunizieren wir aber grundsätzlich nicht“, so Aldi. Das Unternehmen hingegen versichert, dass man Einkaufswagen, „die außerhalb unserer Betriebsgelände abgestellt wurden“, umgehend abholen werde. Hinweise dazu können unter anderem per Mail an kundendialog@aldi-nord.de gerichtet werden.

Ob das hilft, ist jedoch fraglich. Schließlich hat auch Kai Förster sich direkt an die Supermärkte gewandt. Passiert ist seitdem aber nicht viel. Die Einkaufswagen stehen noch immer verteilt in Annen herum.

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