Witten. 30 Jungen und Mädchen gingen an diesem Wochenende in Wittens südlichstem Stadtteil auf die Straße. Sie sammelten Spenden - und hatten viel Spaß.
Allüberall ziehen an diesem Wochenende wieder Tausende junge Menschen als Sternsinger verkleidet durch die Straßen, klingeln an Türen und sammeln Geld für Kinder in Not. Auch in Witten-Herbede sind immerhin 30 Kinder der Katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul unterwegs. Begleitet werden sie von engagierten Jugendlichen oder Erwachsenen, die mit ganz viel Herzblut bei der Sache sind.
Insgesamt unterstützen 50 Ehrenamtliche die Sternsinger-Aktion. Gemeinsam haben sie alles vorbereitet und sorgen sogar täglich für ein anständiges Mittagessen, das alle Beteiligten gemeinsam im Pfarrheim einnehmen. An diesem Samstag (4.1.) gibt es Hot Dogs, was allgemeine Begeisterung auslöst.
Auftakt im St. Josefshaus
Nele (10), Florian und Felix (beide 12) sind bereits seit einigen Jahren dabei. Sie freuen sich, zusammen mit Gleichaltrigen den notleidenden Kindern helfen zu können. Der Auftakt der diesjährigen Sternsinger-Aktion war am Freitag (3.1.) in der Kapelle des Herbeder Altenzentrums St. Josefshaus, das große Finale findet am Sonntag (5.1.) um 18 Uhr während der Messe in St. Peter und Paul statt.
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Im Pfarrheim herrscht an diesem Vormittag aber erstmal reges Treiben: Die Kinder probieren Gewänder an und rücken ihre Kronen zurecht. Angesichts der eisigen Temperaturen setzen sie darunter warme Mützen auf. Die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar machen sich bereit, während die Spendendosen aus Blech verteilt werden, in die die Menschen Scheine und Münzen werfen können.
Ein kleiner Schreckmoment: Einige Blechdosen fehlen. „Dann hat eine Gruppe wahrscheinlich die falschen mitgenommen“, vermutet Alexandra Kramer. Doch auch dieses Problem lässt sich schnell lösen. Kramer, die die Aktion seit 2014 federführend organisiert, ist begeistert: „Hier ist dieses Wochenende richtig Leben in der Bude“, sagt sie mit einem Lächeln. „Viele Menschen erwarten uns.“ Sie freut sich auf unzählige geöffnete Türen. Ihre Leidenschaft und ihre Begeisterung wirken überaus ansteckend.
Nicolas Kramer, früher selbst als Sternsinger unterwegs, leitet heute eine Gruppe. Zusammen mit Ann-Kathrin, Lisa und Julia (alle neun Jahre) sowie Begleiterin Pauline (13) zieht der 20-Jährige die Meesmannstraße entlang und besucht die anliegenden Geschäfte. Mit ihrem Lied „Wir kommen aus dem Morgenland“ zaubern die drei als Könige verkleideten Mädchen den Menschen, etwa Kundschaft und Mitarbeitenden in der Bäckerei Heidrich, ein Lächeln ins Gesicht.
Die Resonanz der Leute ist durchweg toll, die Sternsinger haben offenbar ein positives Image. Eine Frau geht auf die Gruppe zu und steckt einen Geldschein in die Blechdose. Ein paar Meter weiter ruft eine andere Frau: „Kommt ihr auch nach Vormholz?“ Ja, die Sternsinger wollen an diesem Wochenende sämtliche Hölzer rund um Herbede besuchen.
Auch bei Juwelier Sprenger wird die Truppe herzlich empfangen. Die verschiedenen Segensaufkleber an der Tür zeigen, dass die Sternsinger hier jedes Jahr willkommen sind. Diesmal kommt „20 - C+ M+ B – 25“ dazu. Dahinter verbirgt sich „Christus mansionem benedicat“, also „Christus segne dieses Haus“ sowie das aktuelle Jahr. Während Claudia Sprenger eilig Geld holt, stellt Ann-Kathrin die Blechdose auf den Verkaufstresen. „Eine schöne Tradition“, findet die Chefin.
Am Ende der Sammelaktion werden nicht nur viele Tausend Euro für Kinder in Not zusammengekommen sein. Die Sternsinger selbst gehen auch mit vielen Süßigkeiten nach Hause – und sind im nächsten Jahr bestimmt wieder am Start.
Spenden für notleidende Kinder
Rund um den 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, ziehen traditionell die Sternsinger durch die Straßen der Städte, um Geldspenden für notleidende Kinder zu sammeln. Auch in Witten sind sie in den Katholischen Gemeinden unterwegs. „Erhebt eure Stimme! – Sternsingen für Kinderrechte“ lautet das Motto 2025.
In Herbede etwa beteiligen sich 30 Kinder zwischen drei und 16 Jahren in neun Gruppen an der großen Solidaritätsaktion. Sie bringen Menschen den Segen und sammeln Geld. Die Spenden sollen in diesem Jahr benachteiligten Kindern in Kenia und Kolumbien zugute kommen.
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