Witten. Eine Frau hat die Mieze an einen Busch festgebunden auf der Straße in Witten-Vormholz entdeckt. So geht‘s dem armen Kätzchen jetzt.
- Wittenerin entdeckte das arme Tier beim Spaziergang
- Die 45-jährige Retterin hatte selbst bis vor kurzem einen Kater
- Tierärztin päppelte die Katze drei Tage lang auf
Sie bietet einen erbärmlichen Anblick: Weil ihr Fell total verfilzt war, musste es komplett abrasiert werden. Nun ist die Katze fast nackt - und der Kopf wirkt im Vergleich dazu riesig. Eine Frau hat das Tier am Montag in Witten-Vormholz fast leblos an einer Straßenecke entdeckt. Die gute Nachricht: Inzwischen geht es der Mieze besser.
„Ich bin spazieren gegangen, als ich an einer Ecke des Vormholzer Rings ein leises Wimmern gehört habe“, erzählt die 45-jährige Retterin der Katze. Aus persönlichen Gründen möchte die Frau anonym bleiben. Sie fand das Tier auf dem Boden liegend. Es war mit einer Art Wollschnur an einem Busch festgebunden.
Schockierender Anblick
Sie vermutet: Kinder haben die Katze entdeckt und gedacht, sie sei tot. Jemand habe beobachtet, wie sie das Tier angebunden haben. Sie selbst habe aber auch schon häufiger gesehen, wie Kinder Tiere gequält haben. Der Anblick sei schockierend gewesen: „Die Katze lag ganz still, war in einem völlig desolaten Zustand. Das Fell total verfilzt, die Krallen lang.“
Lesen Sie auch
- 1300 Euro für Zahn: Wittenerin verzweifelt an Tierarztkosten
- Restaurant Mondo am Saalbau Witten jetzt geschlossen
- Waren werden eingeräumt: Kaufland Annen eröffnet am 18. Juli
Die Vormholzerin hat selbst einen Kater besessen, der erst vor Kurzem gestorben ist. Für sie war klar: „Du kannst das Tier hier nicht liegen lassen.“ Statt es ins Tierheim zu bringen („die haben ja schon genug zu tun“), hat sie das Fellbündel kurz entschlossen mit nach Hause genommen und bald darauf zum Tierarzt gebracht.
Wittener Tierärztin päppelte die Katze auf
In der Praxis von Dr. Katja Neuhoff am Haldenweg hat die Finderin erklärt, dass sie die Kosten übernehme. Das Tier wurde drei Tage lang aufgepäppelt. „Die Katze konnte sich kaum noch bewegen und war total abgemagert“, sagt die Ärztin. Gerade mal rund zwei Kilo wog das Tier noch. Die verfilzten Fellplatten waren teils 15 Zentimeter dick und mussten radikal abrasiert werden. Jetzt sieht man nur noch Haut und Knochen. Auf ihrer Facebookseite schreibt die Tierärztin: „Es handelt sich um eine schwarze Perserkatze. Nicht gechippt. Kennt jemand diese Katze oder weiß etwas über die Besitzer?“
Für die Vormholzerin steht außer Frage: „Ich behalte die arme Seele und mache ihr die letzten Jahre noch so schön wie möglich.“ Die Katze soll nach Schätzung der Tierärztin sechs bis acht Jahre alt sein. Darauf deute der Zustand ihres Gebisses hin. Am Donnerstagabend hat die Frau ihre neue Wohnungsgenossin zu sich nach Hause geholt. Sie liegt jetzt zugedeckt auf einem kleinen Hocker. „Lassie“ hat ihre Retterin sie getauft. Die größte Freude: Das Kätzchen frisst gut. Den Weg zum Katzenklo hat es auch schon gefunden. Und das Fell wird bald nachwachsen.
Mehr Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.