Witten. Nina Jäckel hat vor dem Fest die Aktion „Vergissmeinnicht“ gestartet und Geschenke in Wittener Heimen verteilt. Das ging nur dank vieler Spenden.
„Die Welt vergisst ältere Menschen“, sagt Nina Jäckel. „Sie sind jahrelang für uns da, haben uns das Leben geschenkt und uns aufgezogen. Doch wenn sie krank werden, empfinden Gesellschaft und Familie sie häufig als Last.“ Die Wittenerin wollte deshalb mit ihrer Aktion „Vergissmeinnicht“ ein Zeichen setzen und hat am vierten Advent Überraschungstüten in Seniorenheimen verteilt. „Es war ein voller Erfolg, denn viele Geld- und Sachspenden sind zusammengekommen“, bedankt sich Jäckel, die dabei rührende Moment erlebte.
Sie habe alle Spender persönlich getroffen. „In diesen Gesprächen ist mir wieder klar geworden, wie viele Schicksale es gibt“, so die 47-Jährige. Sie erzählt zum Beispiel von einer Frau aus Heven, die bei einem Unfall schwer verletzt wurde und nun gesundheitlich erheblich eingeschränkt ist. Ihr an Demenz erkrankter Mann sei inzwischen verstorben. Kinder hat sie nicht und auch nur wenig Geld. Trotzdem habe sie einen kleinen Obolus gespendet.
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Insgesamt, freut sich Nina Jäckel, sind Spenden für 320 Bewohner und Bewohnerinnen zusammengekommen. Gemeinsam mit einer Freundin hat Jäckel als Nikolausfrau verkleidet am vierten Adventswochenende drei Pflegeheime und zwei Wohngruppen in Witten besucht. Dabei wurden stets auch ein paar persönliche Worte gewechselt. „Viele der Menschen hatten ein Strahlen im Gesicht. Einige haben ein Tränchen verdrückt. Hin und wieder wurden wir auch umarmt“, schildert Nina Jäckel ihre Erlebnisse. Fast überall haben die beiden Frauen außerdem ein Lied angestimmt. „Und alle haben kräftig mitgesungen.“
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Wie wichtig es ist, sich um alte Menschen zu kümmern, weiß Nina Jäckel sehr genau. Fast zwei Jahre kümmerte sie sich um die kranke Mutter eines verstorbenen Bekannten. Was als spontane „Nachbarschaftshilfe“ begann, entwickelte sich zu einer Lebensaufgabe. Heute pflegt sie ihre Schwiegermutter. Doch damit nicht genug.
Die Weihnachtsaktion „Vergissmeinnicht“ habe ihr einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, älteren Menschen etwas zurückzugeben. Deshalb wird sich Nina Jäckel im neuen Jahr zusätzlich einige Stunden als ehrenamtliche Mitarbeiterin in einem Seniorenheim engagieren. „Nicht, weil ich nicht ausgelastet bin. Es ist einfach so, dass es Menschen auf dieser Welt gibt, die es verdient haben, dass man von seiner Zeit etwas abgibt, um ein Lächeln auf ihren Lippen zu sehen.“
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