Witten. Zwei Wochen Vollsperrung sollen eine wichtige Verbesserung für Radfahrer in Witten bringen. Die Kreuzung Ruhr-/Husemannstraße wird neu markiert.

  • Vollsperrung der Wittener Kreuzung extra in die Ferien gelegt
  • Geradeausstreifen für Radfahrer entfällt
  • Komplizierte Fahrradampel kommt weg

Weitere Verbesserungen für den Radverkehr verspricht die Stadt Witten. Das ist die gute Nachricht. Es gibt allerdings auch eine schlechte: Um die Radspuren einrichten zu können, muss die Kreuzung Ruhrstraße/Bergerstraße in den Herbstferien laut Stadt gesperrt werden..

Die Stadt will den Radverkehr wie angekündigt auf der viel befahrenen Kreuzung Berger-/Ruhr-/Husemannstraße neu regeln. Um die entsprechenden Markierungen aufzubringen, wird die Kreuzung 14 Tage voll gespert vom 14. bis 28. Oktober.

Verkehr fließt während Bauarbeiten wie bei Wittener Kirmes

In dieser Zeit gilt eine Regelung wie bei der Kirmes, wenn die Bergerstraße dicht ist. Wer aus Bommern kommt, kann von der Ruhrstraße nur nach rechts in die Husemannstraße abbiegen und von der Husemannstraße nur nach links Richtung Bommern. Die Ruhrstraße ist stadtauswärts ab dem Parkhaus der Sparkasse gesperrt, die Bergerstraße auf Höhe der Hausnummern 2 und 5.

„Um die Einschränkungen für den fließenden Verkehr möglichst gering zu halten, haben wir die Maßnahmen in die Herbstferien gelegt. Das Ergebnis ist dann ein echter Gewinn für die Radfahrenden in Witten“, sagt die städtische Radverkehrsbeauftragte Sophia Bröker.

Im Kreuzungsbereich zur Ruhrstraße fehlt bisher eine Linksabbiegerspur für Radfahrer. Das soll sich in den Herbstferien ändern.
Im Kreuzungsbereich zur Ruhrstraße fehlt bisher eine Linksabbiegerspur für Radfahrer. Das soll sich in den Herbstferien ändern. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Insbesondere an zwei Stellen gibt es Änderungen in der Radverkehrsführung. Auf der Husemannstraße wird es künftig einen eigenen Radfahrstreifen für die Radfahrerinnen und Radfahrer geben, die nach Bommern abbiegen. Der bisherige Radfahrstreifen für geradeaus Fahrende fällt künftig weg.

„Wir haben leider nicht genug Platz für zwei Radfahrstreifen. Und da es insbesondere bei dem häufigen Rückstau in Richtung Bommern schwierig ist, sich als Radfahrende in den Linksabbiegerverkehr einzuordnen, haben wir uns für die Einrichtung dieses Streifens entschieden“, so Bröker. Künftig geht’s auf einer eigenen Radspur an den stehenden Autos vorbei bis zur Kreuzung, um in die Ruhrstraße abzubiegen.

Ruhrstraße: Komplizierte Fahrradampel ist künftig verzichtbar

Die zweite wichtige Änderung betrifft die Ruhrstraße selbst. Wer aus der Stadt per Rad nach Bommern will, fährt bislang rechts neben der Rechtsabbiegerspur. Bisher gab es eine komplizierte Ampelschaltung für Radfahrer, um beim Geradausfahren Kollisionen mit rechts abbiegenden Autos zu verhindern. Diese Ampel wird abgebaut.

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Stattdessen gibt es links neben der Rechtsabbiegerspur einen rot markierten Schutzstreifen für alle Radfahrenden, die geradeaus weiter Richtung Bommern fahren oder links in die Husemannstraße abbiegen möchten. Um das Abbiegen zu erleichtern, wird vor der Autohaltelinie zudem eine rote Wartefläche eingerichtet. Vorteil: Radfahrer atmen weniger Abgase ein, werden von Autofahrenden besser gesehen und können bei Grün direkt abbiegen.

Im Zuge der Maßnahmen werden zudem weitere Bereiche rot markiert - etwa der bestehende Radfahrstreifen auf der Ruhrstraße Richtung Innenstadt ebenso wie der Bereich für Rechtsabbieger auf der Husemannstraße.

Stadtbaurat Stefan Rommelfanger und Fahrradbeauftragte Sophia Bröker (links) wollen den Radverkehr in Witten sicherer machen.
Stadtbaurat Stefan Rommelfanger und Fahrradbeauftragte Sophia Bröker (links) wollen den Radverkehr in Witten sicherer machen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Die Radverkehrsbeauftragte Sophia Bröker freut sich, dass damit nun ein weiterer Meilenstein des städtischen Radverkehrskonzepts umgesetzt wird. „Mit der im Sommer 2023 eröffneten Brücke über den Rheinischen Esel, der eingerichteten Wahlfreiheit an der Ruhrstraße zwischen Gasstraße und Ruhrdeich, dem Radfahrstreifen an der Pferdebachstraße, der inzwischen bis zum Kreisverkehr an der Uni geht, und vielen weiteren Schutzstreifen, Wahlfreiheiten und Rotmarkierungen haben wir in den vergangenen zwei Jahren viel für den Radverkehr in Witten erreicht“, betont Bröker.

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Sie lädt alle dazu ein, bis Ende November am diesjährigen ADFC-Fahrradklimatest teilzunehmen und dort die positiven Veränderungen zu bewerten. „Denn“, so Bröker, „die Ergebnisse helfen uns zum einen, die Erfolge der Radverkehrsförderung vor Ort zu bewerten. Zum anderen geben uns die Teilnehmenden nützliche Hinweise, wo wir die Infrastruktur weiter verbessern können.“

Der Test ist online unter fahrradklima-test.adfc.de erreichbar.

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