Witten. Der neue Schulsozialindex ist raus. Manch eine Schule in Witten hat einen deutlich schlechteren Wert als zuvor. Die Zahlen im Überblick.

Das Schulministerium des Landes NRW hat einen neuen Schulsozialindex veröffentlicht. Die Auflistung soll abbilden, welche Schulen vor besonders großen sozialen Herausforderungen stehen und welche nicht. So sollen Lehrerstellen und Fördermittel vermehrt in jene Stadtviertel gelenkt werden, in denen sie besonders benötigt werden, weil Startvoraussetzungen dort für die Kinder schlechter sind. Wir zeigen, wie die Wittener Schulen dabei abgeschnitten haben.

Um den Sozialindex für eine Schule zu bestimmen, wurden vier Bereiche betrachtet. Etwa der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit vorwiegend nichtdeutscher Familiensprache und der Anteil an Kindern und Jugendlichen, die selbst Migrationserfahrung haben, also im Laufe ihres Lebens erst nach Deutschland eingewandert sind. Hinzu kommen die Dichte der Kinder- und Jugendarmut im Einzugsgebiet der Schule und der Anteil an Schülern mit diagnostiziertem Förderbedarf.

136 Grundschulen in der Kategorie 9, darunter die Gerichtsschule in Witten

Von 2719 bewerteten Grundschulen fallen 136 in die Kategorie 9, haben also mit den größten Herausforderungen zu kämpfen. Eine von ihnen ist die Gerichtsschule in Witten. Beim vorherigen Schulsozialindex wurde die innerstädtische Grundschule noch mit einer 7 bewertet.

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Dass sie nun „abgerutscht“ ist, liegt aber nicht unbedingt an den Gegebenheiten vor Ort. Vielmehr wurde das Verfahren seit der letzten Erhebung abgeändert. Fünf Prozent der besonders belasteten NRW-Schulen wurden vorab der Sozialindexstufe 9 zugeordnet, die verbleibenden Schulen dann im Verhältnis zueinander in acht Stufen eingeteilt.

Schulsozialindex der Grundschulen in Witten
1 (=niedrigste Belastung)Borbachschule, Buchholzer Schule
2Grundschule Rüdinghausen, Harkortschule
3Dorfschule, Hüllbergschule, Brenschenschule,
Herbeder Grundschule, Pferdebachschule
4Bruchschule, Hellwegschule, Vormholzer Schule
5
6Crengeldanzschule, Erlenschule, Baedekerschule
7
8Breddeschule
9 (= höchste Belastung)Gerichtsschule

Die drei Wittener Gymnasien schneiden erwartungsgemäß gut ab. Sowohl das Schiller-, das Ruhr- als auch das Albert-Martmöller-Gymnasium landen auf der Skala bei 2, sind also wenig belastet.

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Bei den Gesamtschulen hat die Hardensteinschule den niedrigsten Sozialindex (3), also die vergleichsweise geringere Belastung, gefolgt von der Holzkamp Gesamtschule (4) und der neuen Otto-Schott-Gesamtschule (5). Bei den Realschulen liegen die Adolf-Reichwein-Schule und die Helene-Lohmann-Realschule gleichauf (3), die auslaufende Otto-Schott-Realschule erhält eine 5.

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Hauptschulen haben oft ein herausforderndes Umfeld

Brennpunktschule ist dagegen die Freiligrath-Hauptschule. Sie ist gleich drei Stufen abgerutscht und hat dieses Mal ebenfalls mit 9 den höchsten Sozialindex erhalten. Wie auch bei der Gerichtsschule kann dies vorrangig an der neuen Art der Auswertung liegen. Diese soll noch besser abbilden, wie sich die Schulen hinsichtlich der sozialen Zusammensetzung der Schülerschaft unterscheiden. Nach Angaben des NRW-Schulministeriums wurden dadurch insgesamt 2948 Schulen einer höheren Stufe zugeordnet. Bei den 154 Hauptschulen des Landes landen 40 in Kategorie 9.

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