Neviges. Bezirksausschuss Neviges gibt Startschuss für Planungen. Auch ein Thema: Wie Schüler künftig mit dem Bus zur neuen Gesamtschule kommen.
Velbert-Tönisheide ist als Bauland bei Investoren beliebt, wie unter anderem die Neubaugebiete „Wimmersberger Südblick“ an der Wimmersberger Straße und am Maiberger Weg beweisen. Südlich der Straße Am Schlagbaum könnte nun ein weiteres hinzukommen: Der Bauprojektentwickler „Wilma Wohnen West Projekte GmbH“ aus Ratingen möchte auf der zwei Hektar großen Fläche insgesamt 78 Wohneinheiten bauen. Der Startschuss zu den Planungen fiel im Bezirksausschuss: Mit einer Gegenstimmer (Bündnis 90/Die Grünen) beschlossen die Mitglieder in ihrer Sitzung in der Vorburg Schloss Hardenberg die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Bis der genehmigt wird, werden gemäß Baugesetzbuch noch weitere Schritte folgen, wie Tim Edler sagte, bei der Stadt Velbert verantwortlich für die Bauleitplanung in Neviges.
Zuvor hatte Tim Edler Näheres zu dem Bauprojekt erläutert: Die Grünfläche südlich der Straße Am Schlagbaum ist im Flächennutzungsplan bereits als Wohnbaufläche ausgewiesen, mit dem Wohnungsbauprogramm 2022 bis 2030 der Stadt Velbert wurde dieser zwei Hektar große Bereich bereits als bevorzugte Fläche für den Wohnungsbau beschlossen. Das Gebiet wird begrenzt von den Straßen Am Schlagbaum, Nevigeser Straße und Eichholzstraße. Was die Straße Am Schlagbaum seit Jahrzehnten charakterisiert, soll auch weiterhin so bleiben, wie Projektentwickler „Wilma Wohnen West“ betont: So sollen die Jahrzehnte alten Bäume erhalten bleiben, das dürfte besonders die Anwohner beruhigen. Da das Plangebiet an das Landschaftsschutzgebiet „Niederbergisches Hügelland“ grenzt, werde es auch keine dichte Bebauung geben, vielmehr lege man Wert auf eine „Durchgrünung des Baugebietes“, möglichst sollen auch die Dächer der Garagen und Häuser begrünt werden..
Velberter Neubaugebiet mit viel Grün
Ihre zurzeit durch Schlaglöcher ziemlich derangierte Straße soll, so wünscht es sich der Bauprojektentwickler, erneuert und im Osten, also in Richtung Eichholzstraße, durch einen Ring ergänzt werden. Hier könnte ein Platz mit neuen Bäumen und Bänken entstehen, auf dem man sich gerne aufhält, und der auch für die bereits lange hier lebenden Anwohner attraktiv sein soll. Geplant ist zudem ein 500 Quadratmeter großer Spielplatz, der das gesamte Wohngebiet aufwerten und von dem also auch die bereits hier wohnenden Familien profitieren könnten. Durch mehrere Schneisen und Fußwege soll man schnell raus in die Natur kommen, schließlich liegt das Landschaftsschutzgebiet „Niederbergisches Hügelland“ ja in unmittelbarer Nähe.
Anwohner sollen verstärkt eingebunden werden
Verwaltung prüft Parkplatz-Zufahrt
Der Parkplatz am S-Bahnhof ist besonders am Markttag recht voll.
Auf Antrag der SPD prüft die Verwaltung eine Regelung der Zufahrt: So soll laut Antrag über die Lohbachstraße ausschließlich die Einfahrt auf den Parkplatz möglich sein und nicht mehr die Ausfahrt. Begründung: Weil sich entgegen kommende Fahrzeuge hier blockierten, käme es häufig zu Verkehrsstauungen auf der Lohbachstraße.
„Insgesamt sind 78 Wohneinheiten geplant“, erläutert Tim Edler die Pläne der „Wilma Wohnen West. Fünf frei stehende Einfamilienhäuser, 28 Doppelhaushälften, 19 Reihenhäuser und 26 Wohnungen, davon 16 öffentlich gefördert. Die Einfamilienhäuser werden laut Plan zweigeschossig mit Satteldach bzw auch begrünten Flachdächern. So sieht das Konzept des Bauprojektentwicklers aus. Bis zur Genehmigung des Bebauungsplanes ist es noch ein weiter Weg, auf dem BZA wurde lediglich die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen. Abgesehen von den jetzt folgenden Schritten wie der vorgeschriebenen „Frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung“, so Tim Edler, habe „Wilma Wohnen West“ in Abstimmung mit der Stadtplanung auch zugesagt, gezielt die Anwohner stärker einzubinden und ihnen die Pläne vor Ort zu zeigen.
Einstimmig beschlossen wurde die Aufstellung eines weiteren Bebauungsplanes, der damit zusammenhängt, dass die Schülerinnen und Schüler der zukünftigen Gesamtschule am Waldschlösschen im Schuljahr 2025/2026 auch sicher zur Schule kommen: Für die Einrichtung der neuen Haltestelle für den Schulbus muss der Flächennutzungsplan im Bereich „Hof zu Kempen“ nahe dem Panoramabad geändert werden: Der ursprüngliche Bebauungsplan „Hof zu Kempen“ wurde 1975 mit Eröffnung des Panoramabades aufgestellt, um damals ein gemeinsam nutzbares Areal für Sport und Freizeit zu schaffen.
Neuer Haltepunkt in der Nähe der Schule
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Laut Verkehrsgutachten des „büro stadtverkehr“ ist auf dieser Freifläche der beste Standort für die neue Schulbus-Haltestelle. Bereits der Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur hatte diese Möglichkeit von mehreren vorgestellten Varianten als beste beurteilt und beschlossen. Der Haltestellen-Standort habe auch den Vorteil, so der Beigeordnete Jörg Ostermann, dass er nahe an der Schule sei. Sonst kämen Eltern wieder auf die Idee, ihre Kinder direkt vor die Tür zu fahren.
Nach wie vor ein „Dauerbrenner“ im BZA: der hohe Leerstand. „Das bleibt ein hartes Brot“, so der Beigeordnete Jörg Ostermann. Zurzeit beträgt die Leerstands-Quote in Neviges 18,6 Prozent, unter anderem gibt es noch keinen Nachmieter für das Ladenlokal der ehemalige Schwanen-Apotheke, die Ende 2021 geschlossen wurde.