Das neue Buffet, das es nur sonntags gibt, sei so gut eingeschlagen, dass man sich besser anmelden sollte. „Sonst kann es sein, dass wir keinen Platz mehr haben.“ Denn nach 12 Uhr – „wir ziehen natürlich niemandem den Teller weg und werfen ihn raus“ – wird für die zahlreichen Reservierungen für das Mittagessen eingedeckt. Neben den Gerichten, die den Jahreszeiten entsprechend wechseln, sei neben dem Schnitzel vom Duroc-Schwein, „alles in Bio-Qualität“, die „Pilgerpfanne“ ein Dauerbrenner: „Das sind Bratkartoffeln, geschmorte Zwiebeln, in Rotwein abgelöscht. Dazu Bio-Bratwurst vom Duroc-Schwein und vom Galloway-Rind. Obendrauf zwei Spiegeleier und das Ganze serviert im Porzellanpfännchen“, erzählt Bianca Thomalsky, die das „Wohnzimmer“ gemeinsam mit ihrem Mann Jaso mit viel Herzblut führt.

Das beste Öl im Urlaub entdeckt

So haben die Zwei das Olivenöl aus Kreta, das hier viele Gerichte verfeinert, im Urlaub entdeckt. „Wir haben da so mehrere ausprobiert, aber das hat uns am besten gefallen, das haben wir dann bestellt.“ Und auch die Pasta sei keine Massenware, sondern werde aus einer kleinen Familienmanufaktur in der Toscana bezogen. „Wir legen großen Wert auf Qualität, das scheinen die Leute zu schätzen“, so die Chefin, der vor allem bei einigen älteren Gästen „richtig das Herz aufgeht“.

Eine 90-Jährige feierte zweimal Geburtstag

Wie etwa jene alte Dame, die zu ihrem 90-Geburtstag gleich zweimal ins „Wohnzimmer“ eingeladen hatte: Sozusagen als Gegenbeispiel zu „Miss Sophie“ im Kultstreifen „Dinner vor One“, die allein mit ihrem Butler feierte, weil alle Bekannten schon tot waren. „Die Dame kam erst mit Familie, das waren 20 Leute, und einen Tag später mit Freunden und Nachbarn, das waren nochmal 20. Ist sowas nicht toll?“ Oder kürzlich jene 70-Jährige, dabei soll hier jetzt nicht der Eindruck entstehen, ins „Wohnzimmer“ kämen keine jungen Leute. Nur findet Bianca Thomalsky diese zwei Ladys besonders bemerkenswert: Die 70-Jährige feierte erst abends mit 30 Gästen, die gleiche Clique kam morgens putzmunter zum Frühstück.

Saxophonspieler im Biergarten

Denn frühstücken, nur eben nicht in Buffet-Form, kann man natürlich auch an allen Tagen, bei gutem Wetter auch im Biergarten. Dass sie den Platz vor dem Kloster von der katholischen Kirchengemeinde anmieten konnten, „darüber sind wir sehr dankbar“, so die Geschäftsführerin. „Wenn es trocken ist und bei angenehmen Temperaturen machen wir den sofort auf, letzten Donnerstag war es rappelvoll.“ Manchmal macht auch Saxophonist Ingo Uliczek so einen Abend vor der Klosterkulisse perfekt. „Die dezente, chillige Hintergrundmusik passt super, das kommt gut an.“

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Nicht leise und zurückhaltend, sondern fröhlich und schwungvoll wird es am Samstag, 24. August, im „Wohnzimmer“. Bei der „Sommerparty“ mit Sängerin Tanja Sommer darf auch gern abgerockt werden. „Tanja hat Hits aus den achtziger und neunziger Jahren im Repertoire. Rock, Pop, Schlager, je nachdem, wie die Leute am Samstag drauf sind, geht sie drauf ein“, sagt Bianca Thomalsky, die auch Folgendes freut: „Die Konzerte und Partys machen auch unseren Mitarbeitern immer viel Spaß, die wollten am Samstagabend am liebsten alle arbeiten.“ Mehr Leben, mehr Spaß nach Neviges zu bringen: Das und vieles mehr haben die Inhaber des „Wohnzimmers“ richtig gut geschafft.