Neviges. Albert Aslani hat die Traditionsgaststätte in Neviges vor einem Jahr übernommen. Eine Entscheidung, die auch die kleine Tochter Rita toll findet.

Kurz vor 18 Uhr im Restaurant „Haus Sondermann“ in Velbert-Neviges: Im großen Saal herrscht an einem langen Tisch lautes „Geschnatter“, rund 20 Leute sitzen hier, vielleicht eine Geburtstagsfeier, jedenfalls ein fröhliches Grüppchen. Wie auf Kommando herrscht plötzlich Stille, das Essen wird serviert. Und das geht hier zack, zack, sehr freundlich, sehr professionell. Man hat schließlich noch mehr zu tun, nach und nach trudeln Gäste ein, bleiben vorn in der gemütlichen Diele, in der sich einfach nichts verändern darf. Oder gehen durch ins modern gestylte Restaurant. Es ist mitten in der Woche, und im „Haus Sondermann“ brummt es wie an einem Samstagabend.

Kinderparadies direkt neben dem Biergarten: Das „Haus Sondermann“ ist vor allem im Sommer bei Familien beliebt.
Kinderparadies direkt neben dem Biergarten: Das „Haus Sondermann“ ist vor allem im Sommer bei Familien beliebt. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Ja, es hat sich alles gut eingespielt, ich bin super zufrieden“, sagt Wirt Albert Aslani. Vor einem Jahr, im Sommer 2023, hat der gebürtige Kroate das Traditionslokal an der Siebeneicker Straße gepachtet. Hat seitdem einiges verändert, noch mehr belassen und damit anscheinend den Nerv seiner Gäste getroffen. Gab es in dem ersten Jahr mal einen Tag, an dem er die Entscheidung bereut hat? „Nein, nie. Ich hab alles richtig gemacht“, sagt der 35-jährige Gastronom. Inhaberin Katja Lippe hatte sich im letzten Jahr entschlossen zu verpachten, weil sie nach 25 Jahren in diesem anstrengenden Job einfach ein bisschen mehr Zeit für sich haben wollte. Damals nannte sie die Familie Aslani, „ein Geschenk“, wohl weil sie ahnte, dass ihr „Haus Sondermann“ hier in guten Händen ist.

Wirt ist höchst zufrieden in Velbert

Öffnungszeiten

Haus Sondermann, Siebeneicker Straße 310, Öffnungszeiten täglich außer Dienstag von 12 bis 23 Uhr. Die Küche ist durchgehend von 12 bis 21 Uhr geöffnet. Dienstag ist Ruhetag. Tisch-Reservierungen nur telefonisch unter 02053 5756. Weitere Anfragen, etwa für Feierlichkeiten im großen Saal per Mail: info@haus-sondermann.com.

Weitere Informationen im Netz auf www.haus-sondermann.com

Ja, er sei „super zufrieden, es läuft gut“, sagt Albert Aslani, der sich an dieser Stelle nicht nur bei den vielen Stammgästen bedanken möchte, sondern auch froh ist, sich auf ein Team von insgesamt 15 Mitarbeiter verlassen zu können. Und weil die doch „viel wichtiger“ seien als der Chef, sollten sie auch aufs Foto und nicht er. Sagt Albert Aslani, der selbst viel hinter der Theke steht, serviert, fast alle Gäste mit Namen kennt und den ganzen Laden hier organisiert. Auch Reservierungen entgegennimmt für den großen Saal, nach wie vor beliebt für Hochzeiten und Familienfeiern jeder Art. Gern werde auch der Service angenommen, eines der elf Zimmer in dem kleinen Hotel anzumieten, das sich im selben Haus befindet. Oft eben von ganzen Hochzeitsgesellschaften.

Saisonkarte mit Pfifferlingen

Im täglichen Geschäft hält sich der Gastwirt, der früher ein Lokal in Essen-Werden betrieb an folgendes Prinzip: „Kein Fine-Dining, kein Chichi. Bei uns gibt es gutbürgerliche Kost von bester Qualität. Saisonal und wann immer es möglich ist, auch regional.“ So sei der Spargel vom Gut Kuhlendahl gekommen, „da sind alle Gerichte super gelaufen“, jetzt wird das königliche Gemüse von Pfifferlingen abgelöst: „Salat mit Pfifferlingen, Schweinemedaillons, Rumpsteak, Schnitzel und Tagliatelle, alles mit Pfifferlingen, wir nutzen die Zeit jetzt aus.“ Neben dieser Saisonkarten bietet „Haus Sondermann“ eine Wochenkarte an, die alle 14 Tage wechselt. Aktuell gibt‘s hier unter anderem Holländischen Doppelmatjes mit Speckbohnen und Bratkartoffeln, Schupfnudeln „Italia“ mit Kirschtomaten und Mozzarella in Tomatensauce oder den Klassiker Leberkäse mit Spiegelei und Bratkartoffeln. Dazu die feste, nicht wechselnde Karte mit diversen Fisch-, Fleisch- und Nudelgerichten, sowie Klassikern wie Hacksteak, Cevapcici und Grillteller.

Reibekuchen ist der Hit im „Haus Sondermann“

Als Albert Aslani das „Haus Sondermann“ vor einem Jahr übernahm, da hatte er versprochen, nicht zu viel zu verändern, behutsam zu renovieren und vor allem auf die Wünsche der Gäste einzugehen. Und die wollen, große Auswahl hin oder her, vor allem eines: „Reibekuchen, das ist hier der absolute Renner“, sagt Aslani und muss dabei selbst lachen. „Das war von Anfang an wichtig, die machen wir auch selbst.“ Jeden Montag von 12 bis 17 Uhr ist Reibekuchentag, serviert werden die Plätzchen mit Apfelmus und Rübenkraut.

Kinderparadies neben dem Biergarten

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Traditionen pflegen, Neues zulassen, Bewährtes behutsam ändern. Das Konzept geht auf, die Senioren kommen jetzt eben jeden letzten Donnerstag im Monat um 15 Uhr zum Tanztee und nicht wie früher am letzten Sonntag. Denn sonntags, da hat das Team vor allem jetzt im Sommer alle Hände voll zu tun: Vor allem Familien mit Kindern lieben den großen Biergarten, denn hier sind auf der angrenzenden großen Wiese auch die Kleinen bestens beschäftigt: Rutsche, Trampolin, Torwand, ein großer Sandkasten mit Förmchen, alles da. Dass Papa das „Haus Sondermann“ übernommen hat, findet auch Tochter Rita toll, schließlich hat die Dreijährige den schönsten Spielplatz direkt vor der Nase. „Ja, da kommen auch immer viele Freundinnen“, sagt Albert Aslani und lächelt liebevoll. Die Familie, die auch über dem Restaurant wohnt, ist in Neviges angekommen.