Sprockhövel. Mit der Rikscha die eigene Stadt erleben: Das ist ein Heimatpreis-würdiges Konzept des Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Clubs (ADFC) in Sprockhövel.
Der Heimat-Preis für Sprockhövel ist vergeben: Neben der Auszeichnung von Hartmut Kroll ist das gemeinschaftliche Rikscha-Projekt der Katholischen Pfarrei St. Peter und Paul und der lokalen Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ausgezeichnet worden.
Unter dem Slogan „Radeln ohne Alter“ fahren seit April 2023 mittlerweile drei Rikschas in Hattingen und Sprockhövel. Die Idee dahinter ist einfach: Bis zu zwei Seniorinnen und Senioren können in einer Rikscha Platz nehmen und werden dann von ehrenamtlichen Kräften des ADFC durch ihre Heimat gefahren. Zwischen Mai und September werden so pro Woche etwa 90 Personen diverser sozialer Einrichtungen durch die beiden Städte gefahren.
„Radeln ohne Alter“ in Sprockhövel/Hattingen ist preiswürdiges ADFC-Projekt
Dafür werden die ehrenamtlichen Kräfte aufwendig geschult. „Jeder unserer Piloten muss einen Erste-Hilfe-Kurs und einen Führerschein, sprich ein spezielles Fahrtraining, machen“, erklärt Johannes Kock, der das Projekt für den ADFC in Sprockhövel organisiert.
Heimatpreis Sprockhövel
Der Heimat-Preis wird jährlich durch die Stadt Sprockhövel an engagierte Bürgerinnen und Bürger vergeben. Bis zu drei Einzelpersonen, Initiativen, Gruppen oder Vereine werden geehrt, die sich in herausragender Weise beispielsweise um die Pflege der Stadtgeschichte kümmern.
Als Preisgeld wird Jahr für Jahr insgesamt 5000 Euro ausgelobt, welches gestaffelt unter den Gewinnerinnen und Gewinnern aufgeteilt wird.
Insgesamt 30 ehrenamtliche Kräfte engagieren sich mittlerweile für das Rikscha-Projekt „Radeln ohne Alter“ und gewährleisten einen stetigen Fahrbetrieb. „Besonders Menschen mit eingeschränkter Mobilität wollen wir mit den Rikscha-Fahrten auch die Möglichkeit bieten, ihre Heimat mit Wind in den Haaren zu erleben“, ergänzt Bernd Lauenroth, Hauptkoordinator der Rikscha-Fahrten in Hattingen weiter.
Paar lernt sich im Matthias-Claudius-Haus kennen und lieben - und fährt Rikscha
In beiden Städten werden die Stadtfahrten angeboten und sorgen für viel Freude bei den Fahrgästen. „Wir haben einmal ein älteres Pärchen gefahren, die sich im Matthias-Claudius-Haus kennen und lieben gelernt haben“, erklärt Johannes Kock. Für die beiden war die Fahrt dann nicht nur gelungene Abwechslung im Alltag, sondern zugleich eine besondere Verabredung.
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Die Länge der Fahrten ist dabei individuell auf die Kondition der beförderten Fahrgäste abgestimmt. „Die Fahrten dauern maximal eine Stunde, es geht am Schwimmbad vorbei, durch das Neugebiet und immer entlang der Hauptstraße“, ergänzt Johannes Kock weiter. Gerade, da die beförderten Gäste hier auch immer wieder alte Bekannte treffen würden. Für die Einrichtungen wie das Haus am Quell oder das Matthias-Claudius-Haus gibt es fest terminierte Fahrten, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
Jährlich über 2000 Fahrgäste nutzen die Rikscha
Jährlich werden so insgesamt über 2000 Fahrgäste per Rikscha befördert. „Wer Gelegenheit für ein ehrenamtliches Engagement sucht, ist herzlich eingeladen, als Rikscha-Pilot unser Stadtleben zu bereichern und Glücksmomente bei den Gästen zu garantieren“, erklärt Bernd Lauenroth. Und das Ziel des Projektes geht auf: Durch die kostenlosen Fahrdienste wird den älteren Bürgerinnen und Bürgern eine barrierefreie Möglichkeit geboten, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und ihre Mobilität wenigstens für kurze Zeit zu verbessern.
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Die Rikscha-Fahrten sind dabei allerdings nicht nur auf die Bewohnerinnen und Bewohner der diversen sozialen Einrichtungen begrenzt. „Sonderfahrten sind natürlich auch immer möglich und können über den ADFC Hattingen/Sprockhövel gerne angefragt werden“, erklärt Johannes Kock.
Fahrten buchen und Möglichkeit zur Mitarbeit
Wer mindestens 18 Jahre alt ist, einen Führerschein besitzt und Spaß daran finden könnte, Rikscha-Pilotin oder -Pilot zu werden, kann sich beim ADFC melden.
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Kontakt: Bernd Lauenroth, b.m.lauenroth@t-online.de, Telefon 0170 33 33 453.