Mülheim. Warnstreiks in Mülheim: Verdi legt in dieser Woche den öffentlichen Dienst lahm. Welche Betriebe in der Stadt betroffen sind – Update!

  • Die Gewerkschaft Verdi hat in Mülheim zu mehreren Warnstreiks aufgerufen.
  • Los geht es am Mittwoch bei der Ruhrbahn.
  • Welche Betriebe in Mülheim noch bestreikt werden, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

Verdi hat den Streikaufruf für den öffentlichen Dienst in Mülheim ausgeweitet. Wie die Gewerkschaft am Montag mitteilte, werden in dieser Woche nicht nur die Ruhrbahn (12. Februar) und die Sparkasse (13. Februar) bestreikt – auch die Beschäftigten der Stadt sind am Donnerstag (13. Februar) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Bei Dienstleistungen der Stadt kann es deswegen gegebenenfalls zu Einschränkungen kommen. Wer am Donnerstag nicht zwingend etwas bei der Stadtverwaltung erledigen müsse, heißt es seitens der Pressestelle, sollte dafür vorsichtshalber einen anderen Tag wählen. Am Donnerstag und Freitag (14. Februar) wird dann außerdem die MEG bestreikt.

Die Sparkasse vermeldet derweil online, dass die Hauptstelle am Berliner Platz am Donnerstag von 9 bis 17 Uhr durchgehend geöffnet bleibt. Die Filialen in Speldorf, Saarn, Styrum, Dümpten und Heißen schließen dagegen für den Servicebetrieb. Vorab vereinbarte Beratungstermine sollen jedoch trotz des Warnstreiks stattfinden; auch die SB-Bereiche bleiben am Donnerstag durchgehend zugänglich. Da voraussichtlich auch Mitarbeitende des telefonischen Service-Centers dem Streikaufruf folgen werden, weist die Sparkasse darauf hin, dass am 13. Februar auch die telefonische Erreichbarkeit eingeschränkt sein könnte.

Von den Warnstreiks besonders betroffen sein dürften darüber hinaus insbesondere die Eltern in der Stadt, denn auch die Erzieherinnen und Erzieher der städtischen Kindertageseinrichtungen sollen sich am Streik beteiligen. „Gerade in den Kitas erleben wir tagtäglich, wie die Arbeitsbelastung durch den Fachkräftemangel steigt. Die Beschäftigten sind am Limit, und die Situation ist nicht mehr tragbar. Ein starker öffentlicher Dienst braucht gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung“, sagt Daniela Arndt, die für Mülheim zuständige Gewerkschaftssekretärin.

Nach aktuellem Stand werden voraussichtlich 20 der insgesamt 35 städtischen Kindertageseinrichtungen am Donnerstag aufgrund des Streikaufrufs geschlossen bleiben, hieß es von der Stadtverwaltung. In den verbleibenden 15 Einrichtungen werden voraussichtlich Notgruppen angeboten. Die betroffenen Familien wurden über ein Schreiben informiert und unter anderem gebeten, frühzeitig alternative Betreuungsmöglichkeiten außerhalb der städtischen Kitas zu prüfen. „Zudem laufen entsprechende Bedarfsabfragen“, heißt es von der Verwaltung weiter.

Warnstreik der Ruhrbahn in Mülheim an der Ruhr
Nichts geht am Mittwoch bei der Ruhrbahn in Mülheim – so wie hier an der Haltestelle Broicher Mitte. Wegen des Warnstreiks fahren keine Busse und Bahnen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Im öffentlichen Nahverkehr geht bereits am Mittwoch nichts in Mülheim, denn dann ruft Verdi zum ganztägigen Warnstreik bei der Ruhrbahn auf. Es werden keine Busse und Bahnen in der Stadt fahren. „Die Ruhrbahn macht ihre Fahrgäste darauf aufmerksam, dass während der Arbeitskampfmaßnahmen leider keine Nahverkehrsdienstleistungen in Essen und Mülheim zur Verfügung stehen“, heißt es in einer Mitteilung des Verkehrsunternehmens. Das gilt auch für Schulbusse. Erst am Donnerstag soll Busse und Bahnen in Mülheim wieder wie gewohnt fahren.

Trotz Streik in Mülheim: S-Bahnen und Regionalzüge fahren

Zumindest für manche Pendlerinnen und Pendler könnten die S-Bahnen und Regionalzüge eine Alternative sein, die sind nämlich nicht betroffen. Ebenfalls in Mülheim nicht fahren wird die 901 – für die DVG gibt es zwar bisher keine Streikankündigung. Doch die Straßenbahn verkehrt am Mittwoch nur auf dem Duisburger Stadtgebiet und endet an der Haltestelle Zoo/Uni. Das teilte eine DVG-Sprecherin der Redaktion mit.

Auch bei Mülheims Müllabfuhr kündigen sich Warnstreiks an. Die Gewerkschaft Verdi habe dazu für Donnerstag, 13. Februar, und Freitag, 14. Februar, aufgerufen, rechnet die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) mit Einschränkungen. Welche Folgen genau der Warnstreik für die Müllentsorgung hat, haben wir in diesem Artikel zum Streik bei der MEG zusammengefasst.

Mit den Streikmaßnahmen am Mittwoch und Donnerstag reagiert Verdi auf die erste Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen, die Ende Januar in Potsdam ergebnislos vertagt wurde. „Der Personalabbau in der Vergangenheit und der extreme Fachkräftemangel belastet die Beschäftigten. Die Arbeitsverdichtung steigt ständig und bringt die Kolleginnen und Kollegen an ihre Grenzen“, wird Vera Winnemund, Bezirksgeschäftsführerin Bezirk Ruhr-West, in einer Pressemitteilung zitiert.

Warnstreik in Mülheim: Die Forderungen der Gewerkschaft

Durch eine deutliche Gehaltsanhebung könne der öffentliche Dienst wieder attraktiver für die Fachkräfte werden. „Wir erwarten in der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot der Arbeitgeberseite, dass die Wertschätzung und Anerkennung der Beschäftigten zum Ausdruck bringt. Sollte dies nicht sein, gehen die Arbeitskampfmaßnahmen weiter“, so Winnemund.

Die Dienstleistungsgewerkschaft fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem will Verdi drei zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten erkämpfen, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen.

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17./18. Februar in Potsdam statt, die dritte Runde ist vom 14. bis 16. März ebenfalls dort angesetzt. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden.

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