Mülheim. Der BP-Konzern will seine Tochter Ruhr Oel verkaufen. Zu dem Unternehmen gehört auch eine Firma in Mülheim. Was bisher bekannt ist zu den Plänen.
Die Unruhe bei Beschäftigten und Gewerkschaft ist groß: Am Donnerstag hatte der Mineralölkonzern BP überraschend angekündigt, seine Raffinerietochter Ruhr Oel mit insgesamt rund 2235 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verkaufen. Die größten Auswirkungen haben diese Pläne zwar auf Gelsenkirchen, dort stellt das Unternehmen an zwei Raffineriestandorten unter anderem Kraftstoffe, Heizöle und petrochemische Grundstoffe her. Betroffen ist aber auch eine Mülheimer Firma: Das Spezialchemieunternehmen DHC Solvent Chemie mit Sitz an der Timmerhellstraße im Hafen gehört zur BP-Tochter und soll ebenfalls veräußert werden.
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Nach eigenen Angaben gehört DHC zu den europaweit führenden Produzenten von Lösemittel-Spezialitäten aus Mineralöl. Die Kunden kommen demnach aus verschiedenen Branchen – von der Pharmaindustrie über Kraftstoffhersteller bis hin zur Elektronikindustrie. 60 Prozent des Umsatzes werde in Deutschland produziert, der Rest in Europa und zu einem kleinen Teil in Übersee. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In die Schlagzeilen geriet die Chemiefirma zuletzt 2021, weil es in dem Werk einen verheerenden Brand gegeben hatte.
Mülheimer Firma: Gewerkschaft pocht auf Tarifbindung
BP möchte den Verkauf möglichst schnell über die Bühne bringen. „Ziel ist es, noch im Jahr 2025 verbindliche Verkaufsvereinbarungen abzuschließen“, hieß es in einer Mitteilung des Konzerns. Wer als Käufer infrage kommt, dazu machte BP noch keine Angaben. Angestrebt ist aber offenbar ein Gesamtverkauf und keine Zerschlagung. Zu Ruhr Oel gehören neben den Standorten in Gelsenkirchen und Mülheim auch ein Tanklager in Bottrop, eine Beteiligung am Tanklager Maatschap Europoort Terminal (MET) in Rotterdam sowie weitere Beteiligungen unter anderem an Pipelines.
Kritik an den Verkaufsabsichten kommt von Gewerkschaftsseite: Die IGBCE warf BP vor, seiner sozialen Verantwortung nicht gerecht zu werden. Gewerkschaftsvertreter Thomas Steinberg aus Gelsenkirchen versprach auch mit Blick auf den Standort in Mülheim, dass sich die IGBCE für die Beschäftigten und den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzen wird. „Wir erwarten, dass es für sie auch in Zukunft bei Tarifbindung, sozialen Standards und Arbeitsbedingungen keine Verschlechterungen geben wird“, so Steinberg.
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