Mülheim an der Ruhr. . „Wir stehen heute besser da als je zuvor“, sagt Dr. Andreas Kavouras, Geschäftsführer des Mülheimer Chemiespezialisten DHC Solvent. Nach eigenen Angaben zählt die Firma europaweit zu den führenden Produzenten von Kohlenwasserstoff-Lösemitteln und anderen petrochemischen Erzeugnissen aus Mineralöl.
In den Achtzigerjahren fast pleite, feiert der Mülheimer Chemiespezialist DHC Solvent in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Das Unternehmen mit Sitz am Rhein-Ruhr-Hafen behauptet heute seinen Platz am Lösemittelmarkt, nicht zuletzt profitiert es vom Rohstoffverbund mit der Ruhr Oel GmbH als Muttergesellschaft. „Wir stehen heute besser da als je zuvor“, sagt Dr. Andreas Kavouras, der seit Januar als 37 Jahre junger Geschäftsführer die Geschicke des Betriebes leitet.
Nach eigener Darstellung zählt DHC Solvent europaweit zu den führenden Produzenten von Kohlenwasserstoff-Lösemitteln und anderen petrochemischen Erzeugnissen aus Mineralöl. Nicht die Masse beschere DHC einen sicheren Stand auf dem Markt, so Kavouras, sondern Klasse. Das Know-how der gut 70 Mitarbeiter sei da noch ein klarer Vorteil gegenüber asiatischen Wettbewerbern auf dem Markt, der „reif“ sei, sprich: der kein Mengenwachstum mehr verspreche.
Rund 200 Mio. Euro setzt DHC im Jahr mit seinen Produkten um
DHC Solvent veredelt für die Muttergesellschaft Mineralölprodukte in Destillations- und Blendinganlagen. Dabei, so Kavouras, entstehen am Ende der Veredelung flüssige Lösemittel und anderes, was ein privater Endkunde so nicht kennt, das aber Bestandteil ist in etlichen Anwendungen. Ob nun in der Produktion von Arzneimitteln, Klebestoffen, Lacken, Weichmachern, Lösemitteln für Harze, Fette oder Öle oder Pflanzenschutzmitteln – oder für den Einsatz in der metallverarbeitenden, Aluminium-, Druckfarben- oder Speiseölindustrie. Rund 200 Mio. Euro setzt DHC im Jahr mit seinen Produkten um.
50-Jahr-Feier am 9. Mai in der Stadthalle
Für eine mögliche Betriebserweiterung hat DHC Solvent ein Grundstück an der Moselstraße gekauft, das sich an das bestehende Betriebsgelände anschließt. Es könnte Standort werden für größere Lagerkapazitäten in neuen Tankanlagen. „Je mehr Tankvolumen uns zur Verfügung steht, desto effizienter können wir produzieren, weil wir dann weniger Produktwechsel auf unseren Anlagen haben“, sagt Geschäftsführer Kavouras.
Am 9. Mai feiert das mittelständische Unternehmen, das trotz der Einbindung in Konzernstrukturen Entscheidungen flexibel und vor allem autonom treffen kann, in Mülheims Stadthalle seinen 50. Geburtstag. Eingeladen sind Mitarbeiter, Kunden und Verbundpartner aus dem Joint-Venture Ruhr Oel (50 % BP, 50 % Rosneft).
„Wir profitieren bis heute von der Hafen- und Bahnanbindung hier“, ist Kavouras sehr zufrieden mit dem Standort an der Timmerhellstraße. Andere Konkurrenten hätten diesen logistischen Vorteil nicht. Ohne Bahn und Schiff am Betriebsgelände, sagt Kavouras, „gäbe es uns heute vielleicht nicht mehr“. Über Schiff und Bahn besteht eine kontinuierliche und quasi direkte Verbindung zu den Ruhr-Oel-Standorten in Gelsenkirchen-Scholven und -Horst sowie Marl-Hüls. Rund 20 000 Tonnen Lösemittel werden jährlich über Straße, Schiene oder Rhein-Herne-Kanal bewegt. „Wir produzieren so viel wie nie.“
Fünf Ausbaustufen hat das Werk in 50 Jahren erlebt
Fünf Ausbaustufen hat das Werk in 50 Jahren erlebt, zuletzt ist 2003 eine Destillationskolonne hinzugekommen. Investitionen in neue Anlagen zur reinen Steigerung der Produktmengen sind nicht im Fokus der DHC. Laut Kavouras ist es vielmehr eine Herausforderung, die eigenen Produkte noch spezieller, maßgeschneidert für den Endkunden, zu machen und die Herstellung effizienter zu gestalten. „Es gelingt uns sehr gut, die speziellen Erfordernisse der Anwender abzudecken“, sagt Kavouras. Das sei der Grundstein für konstante bis leicht steigende Umsatzerlöse.