Moers. Zum letzten Mal hielt Christoph Fleischhauer als Noch-Bürgermeister von Moers seine Ansprache beim Neujahrsempfang. Um diese Themen ging es.
Es war ein besonderer Moment für den Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer (CDU): „Das ist für mich der letzte Neujahrsempfang als Amtsträger“, sagte er den rund 500 Gästen im Kulturzentrum Rheinkamp. Fleischhauer, der bei der Kommunalwahl 2025 nicht wieder für das Amt des Bürgermeisters kandidieren wird, nutzte die Gelegenheit für eine besonders umfangreiche Ansprache. Er blickte auf die vergangenen Jahre, auf Projekte, Erfolge und Hürden zurück.
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Seit 2014 ist Fleischhauer im Amt. Zum Amtseintritt habe er sich Pläne überlegt, die er umsetzen möchte. Seine Bilanz: „Die gesamten zehn Jahre waren davon geprägt, Krisen zu bewältigen.“ Da war die Flüchtlingskrise 2015 und die Herausforderung, plötzlich zahlreiche Menschen unterzubringen. Da war die Corona-Pandemie und ihre bekannten Auswirkungen. Und da war der Angriffskrieg auf die Ukraine, der für noch mehr Fluchtbewegung sowie die Energiekrise sorgte. „Das alles stellt eine Herausforderung dar“, betonte der erste Bürger der Stadt. Hinzu käme, dass Fleischhauer als CDU-Mann nie eine eigene Mehrheit im Rat hatte. „Es mussten Brücken gebaut werden. Dafür bin ich angetreten – und dafür stehe ich auch heute.“
Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer: Hürden und Erfolge der vergangenen zehn Jahre
Es folgte ein Rückblick auf zahlreiche Themen, die Moers und Fleischhauer in den vergangenen Jahren bewegten. Er sprach unter anderem von der „guten Schulinfrastruktur“ in Moers, eine seiner ersten Amtshandlungen sei die Eröffnung eines Gebäudetraktes einer Grundschule gewesen. Viele weitere positive Beispiele rund um das Thema Schulsanierung hätte es in den folgenden Jahren gegeben. Es ging um das Reizthema Finanzamt; für Fleischhauer war der Absprung des Investors „ein Schlag ins Gesicht“. Und es ging um die Verkehrsinfrastruktur. Hier erinnerte der Bürgermeister an das Dauerthema Cölve-Brücke, deren Wiedereröffnung noch in diesem Jahr erfolgen soll. Immer wieder erntete Fleischhauer donnernden Applaus. So auch, als er das Thema Wirtschaft anschnitt. Hier hob er die Themen Flächenkäufe, Unternehmerfrühstück, Glasfaserausbau und Neustrukturierung der Region „wir4“ in einer GmbH hervor.
Auffällig verhaltender war die Resonanz, als der Bürgermeister das Thema Schlosspark-Sanierung ansprach. Wie berichtet, sorgte die Ankündigung der Entnahme von mehreren Bäumen aus der Parkanlage für scharfe Kritik an der Verwaltung. Parallel zum Neujahrsempfang versammelten sich Gegner der Baumfällungen zur Demonstration. Als Fleischhauer von einem erzielten Kompromiss sprach, klatschten nur wenige im Kulturzentrum.
Schlosspark-Sanierung in Moers: Fleischhauer kritisiert Streitkultur
„Die Diskussion rund um das Thema hat gezeigt, dass es erfreulicherweise Bürgerinnen und Bürger gibt, die für ihre Überzeugungen eintreten“, lobte der Bürgermeister. Kritik äußerte er an der Art des Protests: Soziale Medien eignen sich nicht für emotionale Diskussionen, ist er überzeugt – und spielte damit auf die zum Teil sehr hitzigen Debatten an, die unter anderem auf Facebook geführt werden. Fleischhauer ging noch weiter: „Die Streitkultur hat sich außerhalb des Anstandes verlagert.“
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Nach rund 45 Minuten Vortrag war dem Bürgermeister mit Blick auf die zahlreichen Projekte vor allem eines wichtig: „Gebäude haben keine Seelen, keine Lebendigkeit. Die werden geprägt durch die Menschen und das Miteinander.“ Dieses Miteinander zu bewahren und zu schützen sei „die vornehmste Arbeit des Bürgermeisters“, betonte er – und bedankte sich bei den Menschen, die sich in Moers auf unterschiedlichste Art für ein Miteinander einsetzen. Denn: „Allein ist diese Aufgabe nicht zu bewältigen.“