Moers. In Moers wehren sich eine Initiative und ein Verein, dass bestimmte Bäume im Schlosspark gefällt werden. So sieht das Ergebnis eines Treffens aus.
Bei der Schlossparksanierung haben die Kritiker der Baumfällungen einen ersten Kompromiss erreichen können. Wie die Stadt und der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein (GMGV) am Donnerstag unisono mitteilen, werden zunächst weniger Bäume gefällt als bisher geplant. 15 zur Entnahme vorgesehene Bäume, vor allem im östlichen Teil, werden im Rahmen eines ‚Moratoriums‘ (Aufschub) bei den jetzt anstehenden Fällarbeiten zurückgestellt, zwei weitere bleiben aus Artenschutzgründen, heißt es aus dem Rathaus nach einer vom GMGV angeregten Begehung im Schlosspark.
Die Bäume befinden sich in erster Linie an den historischen Standorten der früheren Lindenrondelle, die nach dem Vorbild des Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe (1775-1846) wiederhergestellt werden sollten. Diesen Kompromissvorschlag hatte der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp bei dem Treffen von Bürgermeister Christoph Fleischhauer mit Vertreterinnen und Vertretern des GMGV, den Umweltverbänden Bund und Nabu und Vertretern der Ratsfraktionen unterbreitet.
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Bei der gemeinsamen Begehung im Park wurde der Konsens auf seine Umsetzbarkeit überprüft. „Dies widerspricht zwar den denkmalpflegerischen Prinzipien der Gesamtmaßnahme, gefährdet aber die notwendige Instandsetzung des Schlossparks nicht gänzlich“, erläutert Thorsten Kamp. Die Ziele der Denkmalpflege aufgeben wollen jedoch weder die Verwaltung noch die Politik. „Wir werden das Thema für die Politik und die Öffentlichkeit besser aufbereiten, sodass später noch einmal darüber beraten werden kann“, stellt Kamp in Aussicht. Insgesamt ist aktuell die Fällung von etwa 88 Bäumen beschlossen. Die meisten seien krank, beschädigt oder bedrängen und gefährden dadurch andere erhaltenswerte Bäume. Rund 90 klimaresiliente Bäume werden dagegen neu gepflanzt, unterstreicht die Stadt.
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„Die Betrachtung eines Teils der zur Fällung bestimmten 44 gesunden Bäume führte nach stellenweise intensiver Diskussion unter Beteiligung der Fachleute dazu, dass von der geplanten Fällung alten Baumbestandes am großen Rondell bei der Diesterwegbüste und am kleinen Rondell 50 Meter westlich davon abgesehen wird“, erläutert der GMGV-Vorsitzende Peter Boschheidgen am Donnerstagnachmittag. Ebenso blieben weitere Ahorne und die Serbische Fichte am Parkzugang vom Schlossplatz erhalten.
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Boschheidgen: „Mit diesem Ergebnis können wir uns arrangieren. Die anstehenden Fällungen konnten von ursprünglich 210 Bäumen auf rund 80 Bäume einschließlich kranker Bäume reduziert werden, was immer noch einen erheblichen Einschnitt bedeutet. Wir freuen uns natürlich über die geplanten Neuanpflanzungen im Schlosspark und wünschen uns für die Zukunft eine langfristig und behutsam angelegte Planung für die Wiederherstellung historischer Strukturen im Schlosspark.“
Ein Treffen für den besagten Tag in größerem Teilnehmerkreis war zunächst abgesagt worden, nachdem der Austausch insbesondere über Social Media eskaliert war.