Herne. Sport, Tanz, aber auch Veranstaltungen: Die neue Halle am sogenannten HölkesKampus ist ein echtes Multitalent. Welche Bedeutung sie hat.

Vorfreude ist die schönste Freude, heißt es ja. In diesem Sinne können sich die Kinder der Kolibrischule und Sportvereine noch ein bisschen „vorfreuen“: Die neue Multifunktionshalle wird Anfang März an sie übergeben, am Donnerstag weihten Stadt, Architekt und beteiligte Unternehmen den Neubau ein.

Und die Bezeichnung Multifunktionshalle hat ihre volle Berechtigung, denn sie bietet Raum für viele unterschiedliche Dinge. In der Einfachsporthalle im Erdgeschoss steht ein Basketballfeld zur Verfügung, an einer Stirnseite lädt eine Boulderwand zum Klettern - Oberbürgermeister Frank Dudda animierte die Gäste bei der kleinen Feierstunde zu einem kleinen Aufstieg. Der Hallenboden ist auch eine „Mehrfachbegabung“, denn er ist auch für Rollstuhlsportarten geeignet. Im Obergeschoss befindet sich zudem ein Gymnastikraum - und wenn im Sommer die Sonne scheint, können die Gymnastikkurse auch auf die Dachterrasse verlegt werden. Im Außenbereich gibt es Tischtennisplatten, Körbe für Streetball und Geräte für das Eigengewichtstraining Calisthenics. Außerdem, so Architekt Peter Kross: In der Halle könnten auch nicht-sportliche Veranstaltungen stattfinden, der Zugang sei extra so gelegt worden, dass Besucher nicht durch die Umkleidekabinen müssen, um in die Halle zu kommen.

Multifunktionshalle Herne
Der Hallenboden ist für Rollstuhlsportarten geeignet. © WAZ | Tobias Bolsmann

Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle

Dass die komplette Anlage barrierefrei ist, versteht sich inzwischen von selbst, daneben spielte beim Bau Nachhaltigkeit eine große Rolle: Das Tragwerk für das Dach ist aus Holz, die Fassade mit langlebigen Ziegeln verklinkert, alles ist auf Langlebigkeit ausgelegt. Dazu gehören auch Versickerungsflächen für Regenwasser, ein begrüntes Dach, auf dem auch eine Photovoltaikanlage installiert werden soll - und drei Nistkästen für Fledermäuse.

+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Herne verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Newsletter! +++

Für Dudda ist die Halle ein Mittel, um die „fitteste Stadt Deutschlands“ zu bleiben, wie es mal ein Statistiker ausgewiesen hat. Mag der OB diesen Hinweis noch mit einem kleinen Augenzwinkern gemacht haben, so war es ihm mit einem anderen Aspekt ernst: Die Halle trage auch zur Stärkung der sozialen Infrastruktur in Herne bei. Denn der HölkesKampus vereine die Kolibrischule, das H2Ö (in dem unter anderem das Spielezentrum untergebracht ist), die Kita Ingeborgstraße und nun die Multifunktionshalle.

Multifunktionshalle Herne
Blick von der Dachterrasse. © WAZ | Tobias Bolsmann

Die Baukosten für die Halle belaufen sich auf rund 8,5 Millionen Euro. Dudda wies darauf hin, dass sechs Millionen von Bund und Land beigesteuert worden seien - aus Stadtumbaumitteln. Dudda sagte voraus, dass es in der Zukunft eine teilweise erbitterte Debatte geben könnte, wie man Stadtumbau unter einer neuen Bundesregierung - egal in welcher Koalition - absichern könne. In manchen Parteiprogrammen habe er gelesen, dass Stadtumbau nur noch im Land stattfinden soll. „Das wäre eine Katastrophe, dann könnten solche tollen Dinge wie die neue Halle nicht realisiert werden.“ Herne sei inzwischen ziemlich clever darin, Fördergelder von Bund und Land nach Herne zu holen.

>>> Info: Der ursprüngliche Kostenrahmen für den Neubau lag bei 5,5 Millionen Euro

Die neue Halle ersetzt die alte Schwimm- und Turnhalle aus dem Jahr 1959, die 2021 abgerissen wurde. Der Neubau ist nicht im ursprünglichen Kostenrahmen geblieben. Die erste Kalkulation ging von 5,5 Millionen Euro aus. Als Gründe für die Steigerung hatte die Stadt die Corona-Pandemie mit dem Ausfall von Lieferketten und Produkten sowie höhere Preise für mehrere Baustoffe, aber auch zusätzliche Maßnahmen wie bessere Sicherheitseinrichtungen, bessere Sonnenschutzmaßnahmen oder eine bessere IT-Sicherheit genannt.

+++ Nachrichten aus Herne. Lesen Sie auch +++