Herne. In Herne ist eine neue, moderne Multifunktionshalle für Sportaktivitäten drinnen und draußen fast fertig. Wermutstropfen: Die Kosten sind explodiert.
Die Multifunktionshalle am Hölkeskampring in Herne ist bald fertig. Die Boulderwand in der Turnhalle sei bereits installiert, die Duschen und Umkleideräume seien fertig gefliest, und die Trockenbau-, Schreiner- und Elektroarbeiten liefen. Der Neubau der Multifunktionshalle am sogenannten HölkesKampus schreitet sichtbar voran, meldet die Stadt Herne. Anfang Januar 2025 soll sie in Betrieb genommen werden.
Im Januar 2023 haben die Arbeiten an dem Millionenprojekt begonnen. Das Gebäude ersetzt die alte Schwimm- und Turnhalle aus dem Jahr 1959, die bereits 2021 abgerissen wurde. Die neue Halle verfügt laut Rathaus über einen barrierefreien Zugang, einen Aufzug sowie barrierefreie Umkleide- und WC-Räume im Erd- und Obergeschoss. Das Gebäude bestehe aus einer Einfach-Sporthalle, zwei auch zusammen nutzbaren Gymnastikräumen im Obergeschoss und einer Dachterrasse, die ebenfalls bei gutem Wetter für Sportkurse zur Verfügung stehe. Auch auf den Außenflächen könne bald Sport und Bewegung stattfinden, denn für den Quartierssport entstünden Anlagen für Tischtennis, Basketball und Calisthenics, also ein Eigengewichtstraining an speziellen Stangenkonstruktionen.

Zudem sei die Turnhalle bereits mit den Prallschutzwänden aus Holz versehen, auch die Vorrichtungen für die Basketball-Körbe und die Seile hingen schon von der Decke. Zum Schutz vor Beschädigung während der Bauzeit sei die Boulderwand mit einer Plane verhüllt, die erst entfernt werde, wenn auch der Hallenboden aus Linoleum verlegt sei. Dieser ist für Rollsportarten geeignet. Die Multifunktionshalle komplettiere das Gebäude-Ensemble im HölkesKampus. und werde sich als moderne Sportstätte präsentieren, die das bereits vorhandene Freizeitangebot ergänzt, sagt Stadtkämmerer Marc Alexander Ulrich. Die Halle soll unter anderem von der Kolibri-Schule, der Förderschule Robert Brauner, der Jugendförderung und von Vereinen genutzt werden.
+++ Nachrichten aus Herne - Lesen Sie auch: +++
- Herne: So lief der Eröffnungstag im Baukauer Kaiserquartier
- Azubi mit 39 Jahren: Hernerin schwärmt vom Pflegeberuf
- Aldi-Markt in Herne: Mann bricht Kasse auf und verschwindet
Präsentiert hatte die Stadt ihre Pläne für die Halle auf der Grenze Herne-Mitte/Herne-Süd bereits vor drei Jahren. Kosten sollte der Neubau damals 5,5 Millionen Euro. Längst aber sind die Kosten explodiert: Laut Stadt kostet der Ersatzbau jetzt knapp 8,5 Millionen Euro. Gründe seien die Corona-Pandemie mit dem Ausfall von Lieferketten und Produkten sowie höhere Preise für mehrere Baustoffe, aber auch zusätzliche Maßnahmen wie bessere Sicherheitseinrichtungen, bessere Sonnenschutzmaßnahmen oder eine bessere IT-Sicherheit, die umgesetzt werden müssten, hieß es zuletzt. 6 Millionen Euro, so ein Stadtsprecher zur WAZ, seien Fördermittel aus der Städtebauförderung des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung sowie des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. 2,5 MIllionen Euro muss die Stadt also selber schultern.
>>> Kein Schwimmbad eingeplant
- Laut damaligen Aussagen der Stadt war die Schließung der alten Halle im Jahr 2019 eine Vorsichtsmaßnahme, da in der Lüftungsanlage des Gebäudes Asbest verbaut war. Außerdem habe einen Rohrbruch gegeben.
- Eine Nutzung der Halle sei deshalb ausgeschlossen gewesen. Zunächt wollte die Stadt die Halle, die auch ein Schwimmbad hatte, sanieren. Schließlich entschied sie sich aber dagegen. Auf Schwimmen könne dort verzichtet werden, so die damalige Aussage der Stadt. Deshalb wurde für die Multifunktionshalle kein Schwimmbad eingeplant