Herne. Einige Kitas in Herne reduzieren die Zahl der Gruppen und der Plätze. Was dahinter steckt und wo bald neue Kitas eröffnen sollen.
Drei neue Kitas sind bereits im laufenden Kita-Jahr an den Start gegangen, nun sollen zwei weitere folgen: Mit den Kitas Barbarastraße und einer weiteren Einrichtung Am Weustenbusch soll sich die Situation für Eltern im Stadtbezirk Eickel ab dem kommenden Kita-Jahr enorm verbessern. Das geht aus der aktuellen Kita-Planung hervor, die kommende Woche (Dienstag, 11. Februar) dem Ausschuss Kinder, Jugend und Familie vorgestellt wird. Und drei weitere Kitas sind bereits in der Pipeline.
Dabei seien die Pläne derzeit so, dass die Kita Barbarastraße in Röhlinghausen zum Beginn des kommenden Kita-Jahres 2025/26 in Betrieb genommen werden soll, die Kita Am Weustenbusch erst im Verlauf des Kita-Jahres, erläutert Sarah Gentilini, Jugendhilfeplanerin bei der Stadt. Durch die Kita Barbarastraße sollen 106 Kinder einen Betreuungsplätz erhalten – 30 davon im Alter unter drei Jahren.


Die neue Kita Am Weustenbusch vom Träger Diakonische Stiftung Wittekindshof, die 106 Kinder in sechs Gruppen aufnehmen soll, muss allerdings noch errichtet werden. „An dem Standort werden wir erstmals auch Kinder unter drei Jahren betreuen“, so Gentilini. 30 Plätze für Kinder unter drei Jahren sind laut Planung vorgesehen. In der bereits bestehenden Container-Kita Am Weustenbusch, die im Sommer von der Stadt an den Träger Internationaler Bund (IB) übergeben wurde, werden bisher nur Kinder ab drei Jahren betreut.
Ändert sich durch die neue Kita schräg gegenüber etwas für die Container-Kita, die eigentlich mal als Interims-Lösung errichtet wurde? In der Beschlussvorlage wird die Kita des IB als „Übergangsstandort“ mit drei Gruppen angegeben. „Diese wird auch erstmal dort stehen bleiben“, sagt Sarah Gentilini dazu. Beide Einrichtungen sollen zunächst parallel betrieben werden, um dann zu schauen, wie sich die Kinderzahlen entwickeln, führt die Jugendhilfeplanerin weiter aus. Gegebenenfalls könne die Anzahl der Plätze vielleicht reduziert werden – aber das sei noch Zukunftsmusik.
Weniger Plätze, um neuen Qualitätsstandards zu genügen
An anderer Stelle kann dieser Schritt jedoch schon jetzt gegangen werden und zwar in Wanne: Durch die Eröffnung der beiden Kitas Am Berg in Bickern und Am Freibad in Wanne konnten mehr als 200 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Erstmalig gab es rein rechnerisch im laufenden Kita-Jahr für die über Dreijährigen mehr Plätze als Kinder in dem Alter im Bezirk leben. Aus dieser „erfreulichen Situation“ ergebe sich die Chance, die Kinderzahl in älteren Einrichtungen zu reduzieren, um die Situation etwas zu entspannen.
„Wir können da zugunsten der Qualität die Kinderzahlen leicht reduzieren,“ freut sich Sarah Gentilini. Konkret soll die städtische Kita Unser-Fritz-Straße zum kommenden Kita-Jahr zunächst um eine halbe Kita-Gruppe reduziert werden. Später, wenn genügend Kinder die Kita Richtung Schule verlassen, soll auch der zweite Teil der Gruppe geschlossen werden, so dass nur noch drei Gruppen bleiben. Absehbar soll die Kita aber durch eine Nebenstelle erweitert werden: In der ehemaligen Dannekampschule am Grimberger Feld sollen vier zusätzliche Gruppen entstehen. Geplant sei dies für das Kitajahr 2026/27.

Die Anforderungen an das Raumangebot von Kitas hätten sich sehr verändert, erläutert Gentilini. Auch dies sei der Grund für Reduzierungen oder Änderungen der Betreuungsstruktur in manchen Kitas. So reiche beispielsweise die Größe der Schlafräume für die Kleinsten nicht aus oder es fehlten Nebenräume. Auch die Kita Langforthstraße habe nach dem Trägerwechsel im Sommer zehn Kinder weniger aufnehmen dürfen, um eine Betriebserlaubnis zu erhalten, nennt Gentilini als ein weiteres Beispiel.
Leichte Veränderungen in der Angebotsstruktur soll es auch in der evangelischen Kita Ludwig-Steil-Straße nach einer Begehung durch das Landesjugendamt geben. Hier sollen stufenweise Plätze vor allem im u3-Bereich reduziert werden. Ähnliches gilt für die evangelische Kita Diedrichstraße. Auch hier können weniger junge Kinder aufgenommen werden und die Gruppengröße wird reduziert, da die Anforderungen an das Raumangebot sonst nicht erfüllt würden.
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„Wir sind auf einem guten Weg, wir haben so viele Plätze realisiert, wir haben so viele Neubauten in Betrieb genommen. Dann ist es auch gut, wenn man auf die Bestandseinrichtungen guckt und dass qualitative Aspekte vermehrt in den Vordergrund gerückt werden“, sagt Gentilini. „Was erfreulich ist, dass wir auf Überbelegungen im größeren Umfang jetzt zum Beginn des Kindergartenjahres zumindest in Wanne und in Eickel verzichten können.“ Zudem seien weitere Neubauprojekte in der Pipeline.
Und das ist auch wichtig. Denn anders als in den Stadtbezirken Wanne und Eickel sind in Mitte und Sodingen noch zu wenige Kita-Plätze vorhanden. Doch das soll sich bald ändern, stellt Gentilini in Aussicht und verweist auf drei neue Kitas, die in den kommenden Jahren an den Start gehen sollen: So plane der Internationale Bund (IB) an der Eststraße in Mitte einen Neubau für eine sechsgruppige Kita, die voraussichtlich 2026/27 eröffnen solle, so die Kita-Planerin. Ebenfalls in Mitte am Europaplatz entsteht am ehemaligen Standort des Restaurants Elsässer Stuben die viergruppige Kita H3 der Lebenshilfe als Zweigstelle zur Kita Europagarten.
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Und auch in Sodingen soll sich das Angebot erweitern: So möchte die katholische Kirche laut Gentilini in der stillgelegten Kirche St. Konrad an der Kronenstraße eine viergruppige Kita einrichten und die derzeit eingruppige Einrichtung Pieperstraße im Zuge dessen verlassen. Ein Zeitfenster gebe es hierfür allerdings noch nicht.