Herne. Endlich ist der Spielplatz fertig: Der Schulhof einer Herner Grundschule war vier Jahre lang eine Baustelle. Warum alles so lange gedauert hat.

Rund vier Jahre nach der Planung des neuen Schulhofes an der Kolibrischule in Herne-Mitte ist dieser am Freitag, 25. August, offiziell eröffnet worden.

In der Mitte des sogenannten HölkesKampus ist eine multifunktionale Fläche entstanden, die unter dem Thema Dschungel steht - am Freitag passte auch die Bezeichnung Regenwald bestens. Das Areal verfügt über eine Spiel- und Kletteranlage, drei Baumhäuser, die mit Seil-Labyrinthen sowie Balancier- und Hängebrücken verbunden sind. Darüber hinaus warten auf die Kinder eine Rutsche, eine Reckstange, Hängematten und Holzpodeste. Und das alles auf einem stoßdämpfenden Untergrund. Auch ein Basketballkorb und eine Tischtennisplatte gehören zum Angebot. Nicht zuletzt wurden zahlreiche Bäume und Sträucher integriert.

Immer wieder Verzögerungen in Planung und Umsetzung

Die Umgestaltung hat etwa zwei Millionen Euro gekostet, wovon der allergrößte Teil - 1,846 Millionen Euro - aus Landesmitteln geflossen sind. Und: Das Projekt sei innerhalb des veranschlagten Kostenrahmens geblieben, so Achim Wixforth, Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtplanung. Beim Projekt habe es durchaus gerumpelt, räumte Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda bei der Vorstellung ein. Denn wegen Problemen bei der Schlussabnahme habe die Eröffnung um neun Monate verschoben werden müssen.

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Doch das ist nur ein Teil der Geschichte, denn: Nach der Zusammenlegung der Flottmann- und der James-Krüss-Grundschule 2017 sei Eltern und Kindern in Aussicht gestellt worden, dass spätestens 2019 ein neuer Schulhof zur Verfügung stehen soll, erzählten die amtierende und ehemalige Schulpflegschaftsvorsitzende, Jaqueline Keller und Denise Hackforth, im Juni der WAZ. Zu jenem Zeitpunkt stand fest, dass die Viertklässler, die sich 2019 als i-Dötzchen bei der Planung des Schulhofes eingebracht hatten, diesen als Grundschüler nie bespielen können. Stattdessen seien über Jahre große Teile des Schulhofes abgesperrt gewesen, während zwischen der Jean-Vogel-Straße, dem Hölkeskampring und der Flottmannstraße der sogenannte „HölkesKampus“ inklusive Stadtteilzentrum H2Ö, Mehrzweckhalle und einer neuen Kita entstand, beklagten die Elternvertreterinnen. Das Warten auf Förderzusagen so wie lange Lieferfristen für Spielgeräte seien Schuld an den Verzögerungen, so die Stadt im Sommer.

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Allerdings: Die Kinder können die Spielfläche auch nutzen, obwohl sie nicht mehr die Kolibri-Schule besuchen. Denn nach den Unterrichtszeiten ist der Schulhof für die Allgemeinheit zugänglich. Damit trage der Schulhof auch zur Aufwertung des Quartiers bei, so Dudda. Er machte noch einmal deutlich, was in den vergangenen Jahren in in diesem Quartier alles geschehen sei: die Umgestaltung des Grünzugs Hölkeskampring, die Sanierung der Kolibrischule, der Umbau des H2Ö zum Stadtteilzentrum sowie der Bau der Kita Ingeborgstraße. Und zurzeit ist die Multifunktionshalle im Bau, Ende 2024 soll sie in Betrieb gehen. Rund 25 Millionen Euro werden dann verbaut worden sein, für eine finanzschwache Stadt wie Herne sei es eine Herkulesaufgabe, immer wieder Fördergelder aufzutreiben, um solche Projekte in die Tat umzusetzen.