Herne. Die Polizeihochschule ist bereits im Bau, nun nehmen die Planungen für den zweiten Teil des Funkenberg-Quartiers in Herne-Mitte Fahrt auf.
Zweieinhalb Jahre ist es nun her, dass die Stadt ihre Vorstellungen für die Entwicklung des Funkenberg-Quartiers präsentiert hat. Die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) ist inzwischen im Bau, nun nehmen die Planungen für den zweiten Teil der Fläche - Funkenberg-Ost - Fahrt auf.
Mehr Grün als ursprünglich geplant
Dafür hatte im Frühjahr 2022 das Büro Stahm-Architekten die ersten Visualisierungen geliefert, nun stellte die Stadt die „weiterentwickelten“ Pläne vor. Die sehen nach wie vor Wohn- und Geschäftsgebäude sowie einen zentralen Platz vor, wobei Form und Größe nach wie vor noch nicht feststehen. Auch ein Boulevard, der Wasser und Grün erlebbar mache, soll wie im Ursprungsentwurf eine zentrale Achse durch das Quartier bilden. Die Weiterentwicklung sei auch im Dialog mit den Bürgern und der Bürgerinitiative geschehen, so Achim Wixforth, Co-Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft. Ein Ergebnis: Das kleine Wäldchen ganz im Osten der Fläche bleibt erhalten. Und da der Rest des Areals zurzeit zu fast 100 Prozent versiegelt ist, werde es nach der Entwicklung stärker entsiegelt sein und einen höheren Grünanteil haben, sagte Wixforth auf Nachfrage der Herner WAZ-Redaktion.
Eine zentrale Rolle spielt auch das Verkehrskonzept - bei dem alle Verkehrsteilnehmen mitgedacht würden. So soll es ein zentrales Parkhaus geben, um den Rest des Quartiers autofrei zu halten, es soll aber auch Stellplätze für Fahrräder geben.
Entwicklungsgesellschaft hat alle nötigen Flächen gekauft
Um das Tempo bei der weiteren Entwicklung hoch zu halten, hat die Stadt die Funkenberg-Quartier Entwicklungsgesellschaft gegründet (FEG). Geschäftsführer Maurice Schirmer und Projektleiter Lukas Issinger konnten bei der Vorstellung der Pläne einen wichtigen Schritt verkünden. Die FEG habe inzwischen alle notwendigen Grundstücke gekauft und die gesamten 60.000 Quadratmeter in ihren Besitz gebracht. Zudem gebe es erste sichtbare Entwicklungen: Die erste der großen Hallen sei inzwischen demontiert worden, die werde im Ausland wieder aufgebaut. Das gleiche werde mit einer weiteren Halle geschehen. Die letzte große Halle - auf der noch die Aufschrift „Pumpen Müller“ zu erkennen ist, wird ebenfalls in absehbarer Zeit verschwinden, allerdings wird sie komplett abgerissen.
FEG-Geschäftsführer Maurice Schirmer ist es wichtig, bei den nächsten Schritten Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger herzustellen. Ein Instrument dafür ist die Einrichtung einer eigenen Internetseite: www.funkenbergquartier-herne.de. Dort wird das Konzept und die Entwicklung erläutert. Zusätzlich wird am Donnerstag, 23. Januar, im Stadtforum, Bahnhofstraße 65 (Neue Höfe), ein Bürgerdialog zur Entwicklung des Quartiers stattfinden. Beginn ist um 17 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos.
Bis zur Umsetzung der Pläne werden noch einige Jahre vergehen
Wer sich auf der Internetseite durchklickt, wird erkennen, dass noch einige Jahre vergehen werden, bis es einen offiziellen Spatenstich geben wird. Die Fertigstellung der Baureifmachung und Erschließung ist für das Jahr 2029 angepeilt, Leben wird also erst in den 30er-Jahren dort einziehen. Dazu muss man allerdings wissen, dass dann schon die Polizeihochschule in Betrieb ist, die Fertigstellung ist für 2027 vorgesehen. Die Forschungseinrichtung „Transformationszentrum für Georessourcen und Ökologie“ soll 2028 an den Start gehen.
Und völlig klar sei auch, dass Herne für die Umsetzung der Pläne Fördergelder benötige, so Oberbürgermeister Frank Dudda. Ihm schwebt vor, dass die Europäische Union die Entwicklung solcher Quartiere fördert, nicht nur in Herne. Und so weit die Realisierung noch in der Zukunft liege, es gebe schon jetzt eine rege Nachfrage von möglichen Investoren. Es sei gelungen, von Herne das Bild einer Chancenstadt zu zeichnen, trotz des wirtschaftlich schwierigen Jahres 2025, das auf Deutschland zukomme, werde es in Herne keinen Stillstand geben.