Herne. Hülsmann-Wirt Sabedin „Sabby“ Houssein Oglou hat sich zum Jahreswechsel verabschiedet. Die Mexobar-Betreiber übernehmen mit einem neuen Konzept.

Gastwirt Sabedin „Sabby“ Houssein Oglou hat der Kulturbrauerei in Eickel den Rücken gekehrt. Am Donnerstag (9. Januar) sei die Schlüsselübergabe gewesen, erzählt er Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion.

„Das Geschäft wird immer schwieriger“, erläutert „Sabby“ seine Entscheidung. Er habe immer mehr Schwierigkeiten gehabt, Personal zu bekommen, so sei es auch nicht mehr möglich gewesen, Veranstaltungen so durchzuführen wie in früheren Zeiten. „Deshalb habe ich schon im Sommer den Entschluss gefasst, die Kulturbrauerei abzugeben.“ Und so sei der Mietvertrag mit der Stadt Herne zum Jahresende aufgehoben worden.

Sabedin Houssein Oglou hat der Gastronomie den Rücken gekehrt. „Jetzt sind andere dran.“
Sabedin Houssein Oglou hat der Gastronomie den Rücken gekehrt. „Jetzt sind andere dran.“ © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Des Geschäft habe sich nach dem Ende der Corona-Pandemie nie mehr vollständig erholt. „Am Anfang lief es, weil die Menschen ja alle wieder raus wollten, aber danach wurde es immer schwieriger“. Die Kulturbrauerei habe von den Veranstaltungen gelebt, doch die könne man ohne Personal eben nicht durchführen. Hinzu seien die Kostensteigerungen bei Energie und Material gekommen.

Noch keine Entscheidung über Getränkestand auf der Cranger Kirmes

„Außerdem bin ich jetzt 60 und 22 Jahre in der Gastronomie, ich kann das nicht mehr so“, sagt Sabby. Jetzt wolle er erstmal Abstand gewinnen, eine Rückkehr in die Gastronomie könne er sich nur schwer vorstellen. „Es war eine tolle Zeit im Hülsmann, ich hatte sehr viel Spaß, aber jetzt sind andere dran. Für mich fängt ein neuer Lebensabschnitt an.“

Noch ungeklärt sei die Zukunft seines Getränkestands auf der Cranger Kirmes in unmittelbarer Nähe des Cranger Tors. Er wisse noch nicht, ob er ihn bei der nächsten Kirmes wieder betreiben werde - was sich ein wenig danach anhört, als ob er den Stand abgeben würde, wenn sich ein Interessent fände. „Noch läuft es darauf hinaus, dass ich es mache.“

+++ Nachrichten aus Herne. Lesen Sie auch +++

Die Nachfolge in der Kulturbrauerei ist längst geklärt. Markus (47) und Thomas Lakomy (45) werden den Betrieb übernehmen, sie sind in der Stadt bekannt als Inhaber des Unternehmens MMT Veranstaltungstechnik und den Crange-Fans als Betreiber der Mexobar - wobei sie im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion betonen, dass die bei Hülsmann überhaupt keine Rolle spiele, die Konzepte seien völlig unterschiedlich.

Lakomy Herne
Thomas (l.) und Markus Lakomy übernehmen den Betrieb der Kulturbrauerei Hülsmann. © Tobias Bolsmann | WAZ

Für die Übernahme habe es mehrere Impulse gegeben: Einerseits habe Sabby in der Vergangenheit immer gesagt, dass er die Kulturbrauerei, wenn er sie jemals abgeben sollte, an die Brüder abgebe. Und für Markus und Thomas Lakomy sei sie das einzige Objekt in der Stadt, das sie sich für das Betreiben einer stationären Gastronomie vorstellen können. Einerseits sei das Gebäude markant und die Gastronomie habe Charme durch die Braukessel, andererseits spielt auch ein wenig Familiengeschichte eine Rolle: Ihr Großvater sei Braumeister bei Hülsmann gewesen, außerdem gebe es eine verwandtschaftliche Beziehung zu den letzten Geschäftsführern.

Eröffnung für das Frühjahr angepeilt

In Zukunft soll die Gastronomie „Hülsmann Braukeller“ heißen, das Konzept sehe den Ausschank verschiedener Biersorten und eine kleine, feine und deftige Speisekarte. Dass das Zentrum in Eickel bereits über eine ausgeprägte Gastronomieszene hat, schreckt die beiden überhaupt nicht. „Wir freuen uns, das Angebot zu erweitern.“ Ob auch Veranstaltungen in den Räumen stattfinden, lassen sie offen, „wir wollen erstmal die Gastronomie ans Laufen bekommen“. Dafür müsse noch umgebaut werden, als Zeitraum für die Eröffnung fassen sie das Frühjahr ins Auge - wenn Tische und Stühle nach draußen gestellt werden.