Herne. Immer wieder gab es in Herne Ärger wegen Bauvorhaben. Bürgerdialoge sollten die Situation entschärfen. Bis jetzt klappe das gut, sagt die Stadt.
Der Bürgerdialog in Herne geht in die dritte Runde. Die Veranstaltungsreihe wurde Anfang des Jahres von der Stadt eingeführt, um Bürgerinnen und Bürgern die Chance zu geben, mitzureden und Fragen, Anregungen und Bedenken zu Bauvorhaben und Themen der Stadtplanung zu äußern.
Die ersten beiden Veranstaltungsreihen seien sehr gut angenommen worden, erklärt Baudezernent Stefan Thabe. „Ich finde es sehr gut, wenn vor Ort Fragen von den Bürgerinnen und Bürgern kommen.“ In dem informellen Forum könne frühzeitig über Themen gesprochen werden. Aber, betont der Stadtrat, „das ist kein Wünsch-dir-was“.
Weitere Nachrichten aus Herne - Lesen Sie auch:
- Schwindel? Herner soll Baumarkt-Preise überklebt haben
- Von ADHS bis Parkinson: Medikamenten-Mangel spitzt sich zu
- Grenz-Posse: Herner Band scheitert am deutschen Zoll
Bei den Veranstaltungen werde ausschließlich über Themen gesprochen und diskutiert, es werden jedoch keine Beschlüsse gefasst. Zu Beginn eines jeden Bürgerdialogs werde das allen Beteiligten erklärt, sagt Thomas Figgener vom Fachbereich Umwelt und Stadtplanung. „Wir sind kein Ersatz für eine Bezirksvertretung.“ Das hätten aber inzwischen alle Gäste verstanden, so Figgener.
Die Veranstaltungsreihe habe sich inzwischen etabliert. Durchschnittlich 23 Menschen kämen zu den einzelnen Veranstaltungen. Manche Dialoge seien aber auch schlechter besucht. So habe es schon Abende gegeben, bei denen nur acht Leute dabei waren. „Die Gründe dafür kennen wir selbst nicht. Vielleicht waren die Themen nicht spannend genug.“ Veranstaltet werde der Dialog aber trotzdem jedes Mal - sobald mehr als drei Leute kommen. Die bisherigen Veranstaltungen seien sehr geordnet abgelaufen. „Aber natürlich gibt es manche Themen, über die emotionaler diskutiert wird“, so Figgener.
In der nächsten Reihe stehen fünf Themen auf dem Programm:
Am 13. November geht es los mit einem Dialog zum Denkmalschutz in Herne unter dem Titel „Baukulturelle Schätze in Herne“.
Am 28. November findet ein Dialog zur Bodenordnung und dem Umlegungsverfahren statt. In der Ankündigung heißt es: „In dicht besiedelten Städten wie Herne bestehen häufig Nutzungskonflikte zwischen Wohnen, Natur- und Umweltschutz, Verkehr und Arbeiten. Anhand von gelungenen Beispielen möchten wir Ihnen gerne Einsatzmöglichkeiten der Umlegung in Herne aufzeigen und Möglichkeiten wie Vorteile diskutieren.“
Am 12. Dezember geht es um das Thema „Straßen zukunftsfähig gestalten“. Die Stadt Herne habe gestalterische Maßstäbe entwickelt, die für neue Straßen und beim Umbau bestehender Straßen Anwendung finden sollen. Im Bürgerdialog würden zudem zahlreiche gute Beispiele für qualitätsvoll gestaltete Straßen gezeigt, die zur Nachahmung anregen sollen.
Im neuen Jahr findet dann am 9. Januar ein Dialog zur Neuaufstellung des Landschaftsplans in Herne statt. Es werde Zeit, an den alten Landschaftsplan zu gehen und einen neuen aufzustellen. Was das bedeutet und wen das betrifft, werde im Bürgerdialog erklärt.
Beendet wird die Reihe am 23. Januar mit dem Dialog zur Rahmenplanung Herner Zentrum-Nord. Eingeladen seien alle, die sich für den aktuellen Stand der Planungen zur Entwicklung der Brachfläche nördlich der Innenstadt interessiert.
- Lesen Sie auch: Stadt Herne reagiert auf Kritik und führt „Bürgerdialog“ ein
Alle, die einen Themenvorschlag für die nächsten Bürgerdialoge haben, können sich bei der Stadt melden, so Thabe. „Das können auch gerne kontroverse Themen sein.“ Im kommenden Jahr sollen die Bürgerdialoge auf jeden Fall noch stattfinden. „Da steckt schon viel Arbeitszeit drin“, sagt Figgener. Wenn die Nachfrage irgendwann nicht mehr so groß sein sollte, müsse man sich die Kosten-Nutzen-Frage stellen.
Alle Bürgerdialoge finden im Stadtforum an der Bahnhofstraße 65 jeweils von 17 bis 19 Uhr statt.