Herne. Der Mondpalast Wanne-Eickel feiert am 9. Oktober mit „Rolle rückwärts“ Premiere. Der Regisseur äußert sich auch zur Mondpalast-Vergangenheit.
Das neue Stück macht eine „Rolle rückwärts“ und der Mondpalast geht einen großen Schritt in die Zukunft. Die neue Komödie feiert am Mittwoch, 9. Oktober, Premiere. Das Stück verspricht Nostalgie, aber auch ein ganz kleines bisschen mehr moralischen Zeigefinger, als man es früher vom Mondpalast gewohnt war.
Stück nimmt „Realitätsflucht mit Witz und Humor auf die Schippe“
Die Ankündigung sagt voraus, dass „Rolle rückwärts“ die „Realitätsflucht mit Witz und Humor auf die Schippe“ nehme. Angesichts der täglichen Nachrichten verzweifelt im Stück Spediteur Helge Heck (Ecki Eumann) aus Wanne-Eickel und flüchtet sich in die „gute alte Zeit“. Im konkreten Fall: die 70er Jahre. Auch musikalisch versprechen die Mondpalast-Macher einige Anekdoten aus dem Flower-Power-Jahrzehnt.
Rolle rückwärts? Auch politisch sei es gerade vielleicht oft gewollt, den Eindruck zu erzeugen, dass früher alles besser war, erklärt Autor Sigi Domke und ergänzt gleich, dass das vielleicht ein tragischer Trugschluss sein könnte. Dennoch: Der Mondpalast macht kein politisches Kabarett, sondern bleibt der Komödie treu. Man werde das Stück nicht mit Problemen überfrachten, versprechen alle.
Martin Zaik übernimmt zum ersten Mal die Regie
Vieles ist neu: Stamm-Schauspieler Martin Zaik übernimmt erstmals ganz alleine die Regie. Ein stiller Abschied des langjährigen Regisseurs Thomas Rech? „Er bleibt dem Haus verbunden“, sagt Theater-Chef Marvin Boettcher und betont, dass man alleine Rechs Alter Tribut zolle. Der Gründungsintendant ist mittlerweile 70, bringe weiter seine jahrelange Erfahrung ein. Es gebe viele Gespräche, „in denen er seiner Mentorenfunktion nachkommt“, sagt Zaik. Er sei dankbar für den Rat. Und Rech sei auch als Autor eines Auftragsstückes weiter gut ausgelastet.
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Der Mondpalast löst sich spürbar, aber auch zum ersten Mal ganz deutlich in Worte gefasst, vom Gründer und im vergangenen Jahr ausgeschiedenen „Prinzipal“ Christian Stratmann: „Im Mondpalast ist es besser jetzt als damals“, sagt Martin Zaik fast in einem Nebensatz. Der Generationswechsel habe viel bewegt, zeitgemäße Strukturen ins Haus gebracht.
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Neuer Termin für Premiere, ein neues Gesicht auf der Bühne
Ein Ansatz ist der Starttermin für das neue Stück. Er spiegele auch rein betriebswirtschaftliche Aspekte, erklärt Theaterchef Marvin Boettcher. Statt wie sonst im November ist Premiere jetzt Anfang Oktober. Das ermögliche, den Schwung der Aufmerksamkeit mit in die verlängerte Wintersaison zu nehmen, verlängere die Vorverkaufszeit. Corona, das hatte Boettcher schon mehrfach betont, habe das Buchungsverhalten vieler Gäste verändert. Viele Menschen seien weiter an Theater interessiert, die Ticketverkäufe aber erfolgten viel kurzfristiger.
Mondpalast-Stammgäste müssen sich an ein neues Gesicht gewöhnen. Während Melanie Linka und Dominik Brünnig über viele Jahre stets das junge Liebespaar gaben, ist Dominik Brünig dieses Mal nicht mit am Start. Er habe wegen einer anderen Verpflichtung bei diesem Stück um eine kleine Auszeit gebeten, sagt Boettcher. Auf die Liebe wird natürlich trotzdem nicht verzichtet: Der Wanne-Eickeler Dominik Cerne wird Melanie Linka alias Maja Heck in der Rolle von Tim Assmann den Hof machen.
Nach einer Serie sehr starker Nebenrollen kommt auch Astrid Breidbach groß raus. Sie spielt erstmals eine Hauptrolle (vorwärts).
Wer zuschauen will, Premiere ist am Mittwoch, 9. Oktober, ab 20 Uhr im Mondpalast. Tickets gibt es auch für die weiteren Vorstellungen zum Preis ab 24,90 Euro unter www.mondpalast.com!