Herne. Der Mondpalast in Wanne-Eickel feiert mit einer neuen Komödie Premiere. „Glück aus“ heißt es am 22. November. Taugt Streit zur Komödie?

Vorbei die Liebe: Kein halbes Jahr ist es her, da hatten sie im Mondpalast noch geheiratet, jetzt droht die Scheidung. „Glück aus – wenn die Liebe hinfällt“, heißt die neue Komödie, die am 22. November Premiere feiert. Und es ist mal wieder vieles anders.

Noch drei Wochen bis zur Premiere – und ein wenig Corona

Bei der Vorstellung des neuen Stücks ist Mondpalast-Urgestein Martin Zaik sozusagen schon vorzeitig geschieden. Seine Bühnen-Partnerin Silke Volkner ist mit Corona vorübergehend außer Gefecht gesetzt – Krankheitswelle vor der Scheidungswelle. Aber die Testergebnisse sehen schon wieder ganz gut aus, es sind ja auch noch knapp drei Wochen bis zur Premiere. Und da kann ja noch viel geprobt werden.

Martin Zaik dürfte es als polterndem Gatten, der gerade in den Vorruhestand gegangen ist, an Bühnenpräsenz wohl nicht fehlen. In den Rollen „Karl-Heinz Winter“ und „Vera Winter“ liegt der Fokus dann auch voll auf dem Paar. Die Zahl der Rollen ist begrenzt wie selten. Der Qualität soll es wahrlich keinen Abbruch tun. Das Stück fordere die schauspielerische Leistung heraus, betont Regisseur Thomas Rech. „Während Karl-Heinz die Beine hochlegen möchte, versetzt Vera die permanente Anwesenheit ihres Gatten in Rage...“ Der Rest ist Stoff für die Komödie.

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Hochzeit und Scheidung: Ausreichend Erfahrung vorhanden

Das neue Stück ist recht schnell entstanden (wie schnell genau, darüber diskutieren sie intern so angeregt wie ein altes Ehepaar). Sigi Domke hatte sich jedenfalls nach eigenem Bekunden direkt nach der Premiere von „Ganz in Weiß“ hingesetzt und am Stück geschrieben. Die Trennung sei im Gegensatz zur Hochzeit noch nicht ganz so beliebt als Komödienstoff. „Ich glaube, dass Trennungen gar nicht ganz so oft thematisiert werden.“

Und wie schon bei der Hochzeit haben auch die Macher hinter der Bühne schon gewisse Erfahrungen in Sachen Auseinanderleben zu bieten. Sigi Domke zieht die Augenbrauen nach oben. Ja, das Leben habe eben nicht immer nur seine schönen unterhaltsamen Seiten.

Martin Zaik spielt im neuen Stück den Vorruheständler Karl-Heinz Winter. Seine Gattin Vera, gespielt von Silke Volkner, ist bei der Vorstellung des Stücks erkrankt – Corona.
Martin Zaik spielt im neuen Stück den Vorruheständler Karl-Heinz Winter. Seine Gattin Vera, gespielt von Silke Volkner, ist bei der Vorstellung des Stücks erkrankt – Corona. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Ein Komödien-Thema, das nur für den Betrachter von außen lustig ist

Und tatsächlich sei ja das Thema für sich genommen auch nicht per se lustig, sagt Regisseur Thomas Rech. Er spricht vom „heißen Krieg“ auf der Bühne. „Man kann darüber lachen, in Situationen, wenn man selbst nicht in diesem Krieg drin ist.“

Dass man den Trennungskrieg hier als Komödie thematisiere, verdeutliche ganz gut die Dramatik, die Kern der ganzen Geschichte sei: „Für die Menschen auf der Bühne ist es essenziell.“ Unterhaltsam sei es nur für den Betrachter von außen.

„Die Statistik zeigt uns, dass im Publikum mit großer Wahrscheinlichkeit auch Betroffene sitzen“, sagt Rech. Martin Zaik wünscht sich, „dass sich auseinandergelebte Pärchen auch mal die Hand reichen, während des Stückes.“

Thomas Rech und Martin Zaik teilen sich die Regie

Thomas Rech teilt sich die Regie erstmals mit Martin Zaik. Es sei für ihn überhaupt kein Problem, da auch mal zurückzustecken: „Ich habe 20 Jahre mit Christian Stratmann gearbeitet. Ich bin überzeugtes Betatier. Das Alphatier hat man mir ausgetrieben.“ Nachdem der Abschied von Prinzipal Christian Stratmann aus der Mondpalast-Führung bei der vergangenen Premiere noch sehr dominant war, spielt dieser bei der Präsentation des neuen Stücks keine Rolle mehr.

Neue Zeiten aber auch auf der Bühne. Ein neuer Bühnenbildner wurde verpflichtet. „Ich glaube, dass ein Raunen durch den Saal gehen wird, wenn sich der Vorhang öffnet“, sagt Theaterchef Marvin Boettcher. Und der Hintergrund werde dieses Mal unerwartet sein.

Nach einer kürzlich total missglückten Generalprobe vor der letztlich erfolgreichen Premiere im Hertener Revuepalast wünscht sich Boettcher übrigens für den Mondpalast weniger schlaflose Nächte. Darüber kann Thomas Rech nur müde lächeln. Ohne schlaflose Nächte vor der Premiere gehe es eigentlich gar nicht.

>>> Kartenvorverkauf und Premiere:

Das Stück „Glück aus“ feiert am Mittwoch, 22. November, Premiere. Achtung: Auf Flyern und Plakaten ist irrtümlich vom 12. November die Rede. Tickets auch für die weiteren Aufführungen sind ab 18,90 Euro zu haben. Tickettelefon: 02325 / 588 999. (Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr.) Online-Vorverkauf: www.mondpalast.com.