Hattingen. Sonja Michaeli aus Hattingen bietet eine besondere Yoga-Form an. Auch Stress durch den Alltag könne traumatische Folgen haben. Was besonders ist.

Trauma-Release-Yoga bietet Sonja Michaely in ihrem Studio Yokischaya in Hattingen an. Denn sie hat festgestellt: Fast jeder ist traumatisiert, gleich ob durch schwerwiegende Ereignisse in der Kindheit, durch Operationen, Unfälle, Schicksalsschläge - oder sogar auch einfach durch die Schnelllebigkeit der Zeit, die mit Stress einhergeht. Genau hier setzt sie mit einer besonderen Yoga-Form an. Und hält drei Übungen bereit, mit denen sich Menschen selbst helfen können.

„Das Trauma-Release-Yoga ist kein Ersatz für eine Therapie“, betont Sonja Michaely, die auch Reiki und schamanische Sitzungen anbietet und sich für einen ganzheitlichen Ansatz mehr Kooperationen mit Ärzten und Psychologen wünschen würde. Denn das Trauma-Release-Yoga sei eine Ergänzung. Stress, Angst, Traumata: Sie alle „machen etwas mit unserem System aus Körper, Geist, Gehirn, Nerven“. Die Folge: „Kreativität und Denkvermögen sind eingeschränkt.“

Trauma-Release-Yoga in Hattingen: die Schockstarre lösen - Tricks

Gerüche, Geräusche, Situationen „können ein Trauma reaktivieren, dann reagiert der Körper mit Flucht oder Erstarrung. Bessel van der Kolk spricht von verkörpertem Schrecken. Das trifft es gut“. Das Trauma-Release-Yoga könne helfen, die Schockstarre zu lösen durch Atmung, Körperübungen, Meditation und auch einladende Sprache wie „Ich lade Dich ein, diese Übung auszuprobieren.“ Neugierig machen möchte die Jyoti, „mit Worten beruhigen und auf den Atem hinführen“.

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Dabei sei es wichtig, dass sich der Mensch - Trauma-Release-Yoga ist immer eine Einzelsitzung - wohl und sicher fühle, auch in den Übungen. „Wenn eine Position oder Körperübung nicht angenehm ist und sich nicht gut anfühlt, dann kann man sie abwandeln.“ Das Körperbewusstsein möchte Sonja Michaely schulen, denn „dadurch bekommen wir eine Verbindung zu uns hin“. Das Trauma-Release-Yoga könne Selbstregulation und Entspannung bewirken. „Dadurch fließt Energie.“

Grenzen erkennen, gelassener werden

Sonja Michaely ärgert sich, dass „manche Ärzte meinen, durch Yoga käme es zu Überdehnungen oder Zerrungen und dass nur eine Kurzausbildung notwendig ist, um Yoga anzubieten“. Sie selbst arbeitete zunächst als Diplom-Sozialpädagogin, erfüllte sich mit einer Yogalehrerausbildung 2003 bis 2005 einen Jugendtraum.

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Ihr ist wichtig, dass Menschen mehr Eigenverantwortung übernehmen, eigene Grenzen erkennen, gelassener werden. „Bei Menschen, die neu zu mir kommen, führe ich immer erst ein Gespräch.“ Denn manche kämen mit Rücken-, Schulter-, Kopf- oder Knieschmerzen, andere mit Atemschwierigkeioten, Schlafstörungen, Rheuma oder weil sie schlecht abschalten könnten.

Stress und Angst wirken sich auf Faszien aus

Stress und Angst hätten Auswirkungen auf die Faszien, der Nacken könne schmerzen, die Atmung blockieren. „Es gibt beispielsweise spezielle Regulationsübungen für den Vagusnerv. Sie können unterstützen, sich im Alltag herunterzufahren und sich zu resetten“, sagt Sonja Michaely. Sie betont: „Weniger ist mehr beim Trauma-Release-Yoga.“

Berufserfahrung und Information

Jyoti Sonja Michaely bildete sich nach ihrer Yogalehrerausbildung weiter und fort zur Meditationskursleiterin, Yogatherapeutin, im Kinderbereich, in Yoga und viszerale Ostheopatie, Iliosacralgelenk, erhielt eine medizinische ayurvedische Grundausbildung.

Sie unterrichtete u.a. im Gecko Centrum, im DRK-Haus, Yoga Vidya Center Essen, evangelischen Kindergarten Niederwenigern, Finanzamt Hattingen (Mittagspausenyoga), Hebammenpraxis Luna, EVK Ayurvedische Abteilung Hattingen (Dr. Przyntek) und dem Ortho-Mobile, bevor sie 2009 das Jyoti Yoga Institut im Raum für Lebenskraft ins Leben rief. Das übergab sie 2014 aus familiären Gründen an eine Mitarbeiterin und ihren Mann.

2023 dann, da hatte sie noch eine zweijährige schamanische Ausbildung absolviert, eröffnete sie „Yokschaya - das Zentrum für Entspannung und inneren Frieden“ an der Marxstraße 77/79.

Kontakt: per E-Mail an kontakt@yokischaya.de, per Telefon 02324 34 68 40. Information: www. yokischaya.de.

Drei Übungen, die helfen, sich selbst zu regulieren, schlägt Sonja Michaely vor. „Sie stimulieren den Vagusnerv.“ Bei der ersten Übung mit den Zeigefingern hinter, mit den Ringfingern vor den Ohren langsam auf- und abfahren, auch den Hals mit einbeziehen. „Dabei kann man auch die Augen schließen.“

SOS-Übungen

Als zweite Übung empfiehlt die Jyoti, mit den Fingern Brustbein und Umgebung abzuklopfen.

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Für die dritte Übung sollte man sich bequem beispielsweise auf eine Stuhlkante setzen, das rechte Ohr gen rechter Schulter bringen, den Kopf also seitlich legen. Dabei den rechten Arm nach unten strecken. Die Finger der linken Hand an das rechte Ohr und die Hand auf dem Kopf ablegen. Diese Dehnung halten, ruhig atmen. „Und dann einfach mal beobachten, was sich löst.“ Diese Übung mit der anderen Körperseite wiederholen.

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