Kraft tanken und entspannen: Der Workshop „Yoga bei Stress und Burn-out-Syndrom” hilft Menschen beim Abschalten.

Die Beine stehen aufrecht in der Luft, sie sind gerade nach oben ausgestreckt. Die Arme stützen die Hüfte. Nun gilt es Ruhe zu bewahren. Die Beine kommen hinter den Kopf, der Rücken ist nun rund.

Hildegard Gaitzsch (50) ist sehr gelenkig. Sie nimmt seit vier Jahren Yoga-Unterricht bei Sonja Michaely (36) – seit Mai im Raum für Lebenskraft an der August-Bebel-Sraße 19. In einem gemütlichen Raum konzentriert sie sich auf ihren Atem, spannt die Muskeln an und kommt zur Ruhe. Kerzen brennen, es riecht nach Duft-stäben, auf dem hellen, weichen Teppichboden liegen die Teilnehmer auf ihren Yoga-Matten, üben sich in Muße.

Als Pflegerin im Altenheim St. Josef in der Brandstraße hat Hildegard Gaitzsch viel zu tun. Schließlich muss sie den Bewohnern stets helfen, sie heben und stützen. Der Workshop „Yoga bei Stress und Burn-out-Syndrom” hilft Menschen wie ihr, die vom Alltag abschalten wollen.

Hildegard Gaitzsch schafft sich so einen Ausgleich. Neben der schweren körperlichen Arbeit muss sie sich auch auf die Bewohner einstellen, bei Schwerhörigen lauter sprechen, mit anderen Behinderungen umgehen können. Trotzdem geht sie seit 28 Jahren immer noch gerne zur Arbeit. „Ich habe viel Freude daran”, sagt Hildegard Gaitzsch.

Auch um Rückenschmerzen, Stress und Anspannung entgegenzuwirken, nimmt sie einmal pro Woche an einem Yogakurs teil. Die Körperübungen helfen ihr sehr. „Ich werde ruhiger und gelassener”, sagt Hildegard Gaitzsch. So beginnt sie jeden Tag mit einem Kopfstand und mit Meditation. Das zeigt Wirkung. „Ich merke, dass ich mich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen lasse”, sagt sie. Yoga bedeutet für sie ein ganz anderes Lebensgefühl zu haben. „Ich denke viel bewusster und nehme meine Umwelt und die Natur klarer wahr”, sagt die Altenpflegerin.