Hattingen. Für Unternehmen in Hattingen beginnt geförderter Glasfaserausbau. Davon profitieren auch Haushalte. Wie‘s fürs Hügelland weitergeht. Die Details.
Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat die Ausschreibung zum Breitbandausbau für schnelles Internet für so genannte hellgraue Flecken wie es sie beispielsweise in Hattingens Hügelland gibt, gestoppt. Die Gründe - und wie es weitergeht. Der Startschuss ist dagegen gefallen für die Versorgung mit Glasfaseranschluss für die Unternehmen.
Adresspunkte mit Internetanschlüssen, die eine Versorgung mit Downloadgeschwindigkeiten von 30-99 Mbit/s zulassen, gelten als hellgraue Flecken. „Hier hatten wir die Förderung bewilligt für die Adressen, für die sich kein Unternehmen findet, das dort Glasfaser legen will“, erklärt Ulrich Schilling, Gigabit- und Mobilfunkkoordinator des EN-Kreises. Die Ausschreibung sei im Jahr 2023 gestartet - und kürzlich gestoppt worden.
Glasfaserausbau in Hattingen: Stand der Dinge beim schnellen Internet für Unternehmen, das Hügelland
Der Grund: „In der ersten Jahreshälfte haben sich doch noch Unternehmen gefunden, die einen Eigenausbau für einige Adressen machen möchten.“ Bei der ersten Ausschreibung standen etwa 3500 Adressen in Hattingen auf der Liste. Die sei nun geschrumpft auf etwa 1200 Adressen.
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Laut Schilling werde gerade erhoben, wie viele Adressen noch förderwürdig seien. „Damit werden wir in ein bis zwei Wochen fertig sein. Dann schreiben wir neu aus.“ Er hofft, dass dann die Arbeiten bis Herbst 2025 erledigt und alle hellgrauen Flecken verschwunden sind. „Die meisten davon liegen im Hügelland.“
Bund und Land fördern den Breitbandausbau in Gewerbegebieten mit 2,5 Millionen Euro
Los geht es indes mit der Förderung des Breitbandausbaus für Gewerbeadressen in Hattingen. Der EN-Kreis bekommt vom Bund und vom Land NRW rund 2,5 Millionen Euro für diesen Ausbau. „Wir haben Hattingen in zwei Projekt-Gebiete unterteilt. Alle Unternehmen in Gewerbegebieten, die wollen, können sich anschließen lassen“, so Schilling. Für Hattingen würde das eine Quote von 100 Prozent bedeuten.
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Die Ausschreibung für diese Arbeiten gewonnen hat das Unternehmen Greenfiber. Geschäftsführer Uwe Krabbe stellt klar: „Ein Eigenausbau hätte sich für uns nicht gelohnt. Mit der Förderung schließen wir die Finanzlücke.“ Glasfaser wird nun verlegt in den Gewerbegebieten Beul I und II, im Gewerbe- und Landschaftspark Henrichshütte und am Büchsenschütz. Die Unternehmen können sich den Anschluss kostenlos bis ins Haus legen lassen. Sie müssen dann keinen Vertrag über eine Nutzung abschließen. Und: Es gibt einen offenen Zugang (open access) zu den errichteten Infrastrukturen.
196 Anschlüsse in Hattingen profitieren von der Förderung
196 Anschlüsse sollen mit der Maßnahme in Hattingen erreicht werden, 700 sind es im EN-Kreis. In Hattingen wird eine 25-Kilometer-Trasse gebaut. Wann die Arbeiten fertig sind, ist noch nicht klar: „Es kann immer Überraschungen geben im Tiefbau. Die Dokumentation ist auch nicht so gut, so dass wir nicht immer sicher sind, was wir finden“, erklärt Krabbe. Geplant sei, in fünf Monaten mit dem Ausbau fertig zu sein. „Aber das kann sich verzögern, weil es von vielen Faktoren abhängt wie erforderlichen Genehmigungen oder dem Wetter.“
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Uwe Krabbe stellt zudem in Aussicht: „Wir werden auch Privathaushalte, die auf der Strecke liegen, anschließen. Einige haben sich schon gemeldet. Sie bekommen zwar nicht die Förderung, aber wir werden nur eine kleine Anschlussgebühr nehmen.“
Aktuelle Breitband-Ausbaupläne
Westconnect baut derzeit für Privathaushalte und Gewerbetreibende nach eigenen Angaben das Glasfasernetz aus. Der Ausbau soll bis zum ersten Quartal 2025 andauern. Gebaut werde in Blankenstein und Welper. Auch die Telekom baut über eine Tochterfirma das Glasfasernetz aus. Derzeit sind in Winz-Baak, im Rauendahl, Zentrum, Kern Ost und West, in Holthausen und Niederwenigern Glasfaserbauarbeiten geplant oder bereits in der Umsetzung. Bis 2027 sollen die Arbeiten erledigt sein.
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