Hattingen. Vermehrt liegen Menschen in Hattingen mit Corona-Infektionen daheim im Bett. Wie die Corona-Lage derzeit in Hattingen ist: Stand der Dinge.
In den Supermärkten tragen manche Kunden wieder Maske. Die Erkältungswelle rollt - und viele Menschen liegen mit Corona-Infektionen daheim im Bett. Wie schlimm ist die Lage? Der Stand der Dinge.
Corona sei nie wirklich weg gewesen, sagt Prof. Dr. Herbert Rusche von der Gemeinschaftspraxis Rusche. „Wir haben noch nicht so einen stabilen Zustand wie bei der Grippe.“ Etwa 20 Patienten pro Tag kommen mit einer Corona-Infektion in die eigene Infektionspraxis, die räumlich von der Hausarztpraxis getrennt ist - viele haben sich daheim schon vorgetestet. 100-prozentige Gewissheit böten die Tests aber nicht.
Viele Menschen in Hattingen sind krank: Steckt immer Corona dahinter?
Die Corona-Symptome seien häufig nach wie vor: Kopfschmerzen, Geschmacksverlust, Müdigkeit, Abgeschlagenheit. Aber: „Zum Glück gibt es keine Komplikationen mehr.“ Das bestätigt auch Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit Ennepe-Ruhr-Kreis: „Die Verläufe derzeit sind überwiegend mild.“ Laut RKI dominiert die Unterlinie der Omikron-Variante KP.3.1.1 des Virus‘.
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Im Kreis sind „gegenüber der Vorwoche akute respiratorische Atemwegserkrankungen leicht angestiegen“, sagt Astrid Hinterthür, . Aber: Dabei spielen die Corona-Infektionen nicht die Hauptrolle. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) seien 20 Prozent der Infektionen zurückzuführen auf Rhinoviren. „Das sind ganz normale Erkältungen mit Schnupfen.“ Bei etwa 16 Prozent der Menschen mit Symptomen läge aber eine Corona-Infektion vor.
Keine Meldepflicht mehr für Corona in Hattingen
Allerdings gebe es auch keine Meldepflicht für Corona mehr, betont Astrid Hinterthür. Die jetzt vorliegenden Daten würden über so genannte Sentinel- oder auch Wächterpraxen erhoben.
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Auch das Abwassermonitoring gibt Auskunft über steigende oder sinkende Infektionszahlen. Denn: Infektionserreger gelangen über den Stuhl ins Abwasser. Somit ist das Abwasser ein Indikator für das Infektionsgeschehen. Hierzu sagt Astrid Hinterthür: „Der Anstieg der vergangenen Woche hat sich nicht weiter fortgesetzt.“
Kliniken in Hattingen testen noch auf eine Corona-Infektion
Derzeit würden die Kliniken noch auf Corona testen. „Hier kann man schon einige Ausbrüche im Kreis erkennen. Vermehrt sind auch Menschen aus Seniorenheimen in die Krankenhäuser gekommen, bei denen das Virus nachgewiesen worden ist.“
Das RKI veröffentlicht jeden Mittwoch einen Wochenbericht zur aktuellen Situation akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE), zu denen auch Erkrankungen aufgrund von Corona- und Grippe-Viren zählen. Tatsächlich gibt das RKI an, dass die ARE in den vergangenen Wochen auf einem höheren Niveau als sonst um diese Jahreszeit lagen. Aber auch hier heißt es: Die Zahl schwer verlaufender Atemwegsinfektionen ist deutlich gesunken.
Stadt Hattingen: Bei den Schulen sind Lüftungsgeräte aktuell kein Thema
Innnerhalb der Stadtverwaltung Hattingen ist die Anzahl an Krankmeldungen leicht angestiegen. „Diese halten sich jedoch noch im Rahmen, so dass wir keine verstärkten Personalausfälle oder Engpässe in den Dienststellen verzeichnen können“, sagt Stadtsprecherin Jessica Krystek.
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Für Kindertageseinrichtungen gelte: „Uns ist nicht bekannt, dass aktuell Corona-Erkrankungen verstärkt auftauchen.“ Aber die nicht mehr vorhandene Meldepflicht „macht es auch schwierig, das nachzuvollziehen“. Bei den Schulen seien die Lüftungsgeräte aktuell kein Thema.
Ab Oktober gibt‘s den neuen Corona-Impfstoff in Hattingen
Ab Oktober gebe es den neuen, „noch besser verträglichen“ Corona-Impfstoff, so Rusche. Er empfiehlt ihn vor allem für Menschen über 60 Jahren und für chronisch Kranke.
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