Hattingen. Der Ennepe-Ruhr-Kreis konnte sich eine Millionen-Förderung sichern. Davon profitieren ab 2024 Hunderte Unternehmen in Hattingen und Sprockhövel.

Der Breitbandausbau nimmt Fahrt auf. „Am Ende werden wir die Gewerbetreibenden und Unternehmen in unseren neun Städten zu fast 99 Prozent mit schnellem Internet versorgt haben“, freut sich Ulrich Schilling, der Breitbandbeauftragte des Ennepe-Ruhr-Kreises. So eine gute Ausbauquote hätten viele andere Kreise längst nicht. Auch viele Adressen in Hattingen und Sprockhövel stehen mit auf der Projektliste.

20 Millionen Euro hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr dem Ennepe-Ruhr-Kreis bewilligt, um die Gewerbegebiete ans Glasfasernetz anzuschließen.

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2024 könnte es mit dem Ausbau bereits losgehen. Ulrich Schilling erklärt, dass die Verträge mit den Firmen, die die Glasfaserkabel legen, gerade vorbereitet werden. 15 Gewerbegebiete sind bei der letzten großen Ausbaustufe kreisweit im Fokus, die Krankenhäuser, die noch kein schnelles Internet haben, und außerdem 31 Schulen. Hunderte Firmenadressen in Hattingen und Sprockhövel sind dabei.

Voraussetzungen für Förderung bei Firmen

Während in Hattingen zwei große Gebiete im Fokus stehen - der Bereich zwischen Bochumer Straße in Höhe Ruhrbrücke bis Beuler Höhe und Nierenhofer Straße und der Bereich links und rechts der Hüttenstraße -, ist es in Sprockhövel „ein schwieriges Feld“, so Schilling. Dort gibt es einen Flickenteppich vieler kleiner Bereiche, in denen Firmen ans Glasfasernetz angeschlossen werden.

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Der Breitbandbeauftragte erklärt die Voraussetzungen: Dort darf noch keine Glasfaser liegen, laut Flächennutzungsplan muss es eine Gewerbefläche sein. Förderfähig ist ein Bereich, wenn dort mindestens drei Unternehmen in direkter räumlicher Nähe ans Glasfasternetz angeschlossen werden sollen. In Sprockhövel werden teilweise die Mindestbedingungen eben so erreicht. Insgesamt kommen dort aber 265 Adressen zusammen. Weil in Hattingen schon viel Glasfaser durch den Eigenausbau liegt, sind es hier etwas weniger.

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Gefördert werden Bereiche, die von den Anbietern nicht auf eigene Kosten ausgebaut werden, weil es nicht wirtschaftlich für sie wäre. Der Breitbandbeauftragte erklärt: „Der Ausbau ist für die Betroffenen kostenlos - auch bis ins Gebäude. Und man ist auch nicht an den Anbieter gebunden, der vor Ort ausbaut.“ Drei Unternehmen werden im Auftrag des EN-Kreises für den Breitbandausbau sorgen - welche, das kann Ulrich Schilling vor der Vertragsunterzeichnung nicht sagen. Diese werden sich in den kommenden Wochen aber an die Betroffenen wenden und sie über die Maßnahme informieren.

Ulrich Schilling ist der Breitbandbeauftrage des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Ulrich Schilling ist der Breitbandbeauftrage des Ennepe-Ruhr-Kreises. © Partei | Partei

Wichtig ist: Der Eigentümer eines Grundstücks muss die Genehmigung für den Ausbau geben. „Wenn nicht, leben wir die Glasfaser bis in den Bürgersteig an der Grundstücksgrenze“, sagt Schilling. Im Mai/ Juni, schätzt er, könne der weitere Ausbau in Gewerbegebieten beginnen. An dessen Ende seien 99 Prozent der Unternehmen mit Übertragungsraten von mehr als 100 Mbit ausgestattet. Der letzte fehlende Prozentpunkt zu den 100 Prozent sind übrigens Firmeninhaber, die keinen Glasfaseranschluss haben möchten.

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Die 99 Prozent bedeuten übrigens nicht, dass überall Glasfaser liegt. Sie beziehen sich allein auf die Internetleistung. Der Glasfaser-Atlas NRW weist den EN-Kreis derzeit als nur zu acht Prozent mit Glasfaser ausgestattet aus. „Die Daten stammen aber von Ende 2022, Anfang 2023. Da ist der letzte Ausbau noch nicht drin“, erklärt der Breitbandbeauftragte. Am Ende des Ausbaus, so schätzt er, könnten 35 bis 40 Prozent des EN-Kreises Glasfaser haben, aber 99 Prozent mehr als 100 Mbit.

Wer wissen will, ob er dabei ist, kann sich auch an den Kreis wenden - und zwar per Mail an breitbandausbau@en-kreis.de.