Hattingen. Einer 25-Jährigen aus Hattingen droht Gefängnis. Denn: Immer wieder wird sie beim Schwarzfahren erwischt. Vor Gericht bricht sie in Tränen aus.
Sie fällt immer wieder mit dem gleichen Verhalten auf. Sie steigt in Bus und Bahn und fährt, ohne zu bezahlen. Das brachte eine 25-Jährige Hattingerin mal wieder vor Gericht. Die junge Frau, die unter Betreuung steht, lässt es einfach nicht. Richter Johannes Kimmeskamp machte ihr deutlich, was das jetzt für Konsequenzen hat.
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In fünf Fällen wurde sie wegen Erschleichens von Leistungen, in diesem Fall Schwarzfahren, angeklagt. Die Frau, die erst seit zwei Monaten über ein Gehalt von 900 Euro verfügt, wurde immer wieder erwischt. Das hat für sie mittlerweile heftige Konsequenzen, wie der Richter mitteilte. Sie muss schon jetzt insgesamt 2400 Euro Strafe zahlen. „Das ist ja kein Pappenstiel“, stellte Kimmeskamp fest. „Wie kann man sowas immer wieder machen“, fragte er.
„Wenn Sie so weitermachen, sind Sie irgendwann im Knast.““
„Ich habe das nicht absichtlich gemacht“, erklärte sie. Auf der Fahrt von Bochum nach Essen habe sie keine Zeit mehr gehabt, ein Ticket zu kaufen, weil sie es so eilig hatte. „Dann müssen Sie im Zweifelsfall eben auch mal laufen“, war der Rat des Richters. Denn sonst laufe das Ganze auf eine Freiheitsstrafe hinaus. Verhandelt wurde jetzt bereits das sechste Mal wegen Schwarzfahrens. Und ein siebtes Mal sei in einer Anklage bereits festgehalten.
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Der Betreuer erklärte vor Gericht, die junge Frau habe mit unterschiedlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie habe zum Beispiel auch immer Probleme, Termine einzuhalten. „Wenn Sie so weitermachen, sind Sie irgendwann im Knast“, mahnte der Richter. Da flossen bei der Angeklagten dann doch die Tränen.
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Der Richter verurteilte die Hattingerin jetzt zu drei Monaten Freiheitsstrafe auf eine Bewährungszeit von drei Jahren und redete ihr fest ins Gewissen. „Sie müssen jetzt mindestens drei Jahre lang ein straffreies Leben führen und müssen jeden Wohnungswechsel melden.“ Wenn Sie jetzt ein weiteres Mal schwarzfahren, dann gehen Sie ins Gefängnis. Machen Sie sich klar, was für sie auf dem Spiel steht.“ Die junge Frau wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und gelobte Besserung.