Hattingen. Die 2. Auflage des Weilfestes stieg am Wochenende in Hattingen. Das Fest mit Geschäften und Anwohnern sorgt für Begeisterung. So geht es weiter.
Es ist ein Fest der Superlative. „Das ist das Geilste, was es in Hattingen gibt“, sagt Julia. „Was für eine außergewöhnlich schöne Atmosphäre. Das hab ich noch nie erlebt.“ Solche Größenordnungen an Lob sind auf dem Weilfest nur zu hören. Das kleine Einkaufssträßchen ist über Stunden dermaßen voll, dass es manchmal kein Durchkommen mehr gibt.
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Alle Händler schuften den ganzen Tag und haben trotzdem ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht. „Es ist einfach faszinierend, wie das Fest hier angenommen wird“, sagt Geschäftsmann Markus Seyock. „Er hat mindestens 30 bis 40 Kuchenspenden bekommen, die er stückchenweise verkaufen kann. „Ich bin wirklich überwältigt. Es sind nicht nur Spenden von Händlern, sondern auch von Anwohnern und Freunden.“
„Einfach toll hier und eben anders als die übrigen Feste.““
„Alles, was wir heute einnehmen, wird wieder für die Verschönerung der Weilstraße verwendet“, erklärt der Initiator und Organisator des Festes, Robin Müller, der die Buchhandlung Lebenswert betreibt. Er hatte im vergangenen Jahr die Idee, die Weilstraße mit einer Veranstaltung zu beleben, weil sie bei allen offiziellen Festen in der Stadt immer abgeschnitten ist. Diese Eigeninitiative kam bei den Geschäftsleuten so gut an, dass alle ihren Teil zum Gelingen beitrugen.
Aber noch begeisterter waren die Gäste. „Das muss wiederholt werden“, war die eindeutige Aussage. „Das hören wir jetzt schon das ganze Jahr über. Immer wieder sind wir darauf angesprochen und aufgefordert worden, es bloß nicht bei einer Einzelveranstaltung zu belassen.“
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„Das schreit nach mehr“, sagten die Kundinnen und Kunden, also scheint es jetzt eine Dauereinrichtung einmal im Jahr zu geben. 2023 ist es schon voll in der Fußgängerzone, in diesem Jahr ist es rappelvoll. Inge und Karin aus Wuppertal sind völlig begeistert. „Wir sind hier, weil es so schön ist. Das ist eine einzigartige Atmosphäre, nur toll hier.“ Die beiden Damen schlürfen noch schnell den letzten Schluck Weins und müssen sich dann leider trollen. Denn sie dürfen den Bus nicht verpassen. „Wir sind im nächsten Jahr wieder dabei“, sagen sie im Weggehen. Aber die Kunst ist erst einmal, sich durch die Große Weilstraße den Weg zum Busbahnhof „freizuschlagen“.
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Barbara aus Bochum hat das Fest im vergangenen Jahr „leider verpasst“, sagt sie. Das sollte ihr nicht noch einmal passieren. „Das ist voll hier, aber nicht extrem laut und alles ist hier so friedlich. Einfach toll hier und eben anders als die übrigen Feste.“ Auch das Wetter spielt mit und könnte gar nicht besser sein. Herrliches Spätsommerwetter, blauer Himmel. Die Damenwelt kommt in leichten Blüschen und die Männer genießen den Tag im kurzärmeligen Shirt.
Die Preise sind ausgesprochen moderat, für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Eine Tasse Kaffee bekommt man schon für 1,50 Euro, Cocktails sind für 6 Euro, beziehungsweise für 8 Euro zu haben, ein ordentliches Stück Quiche kann man für 4,50 Euro genießen. Auf beiden Seiten der Straße sind Tische aufgestellt. Manche lassen sich dort gemütlich nieder, andere halten an Stehtischen ein Quätschchen oder genießen die Live-Musik.
So wie Rita aus Hattingen, die mit Rosemarie aus Essen und Julia zusammensteht und einfach überwältigt ist. „Es ist eine einzigartige Atmosphäre hier“, sagt Rita. „Eine fantastische Veranstaltung, die unbedingt beibehalten werden muss.“ „Es ist das schönste Fest überhaupt, da kommt keine andere Veranstaltung mit“, sagt der Hattinger Jürgen. „Hier muss man sich nur umgucken und sieht, welche Strahlkraft das hier hat. Umwerfend.“
„Das Geld, das vom Fest übrigbleibt, wird wieder in das Weilviertel investiert.““
Das findet auch Olaf Scherff, Chef der Rösterei Mayola. Er ist mit seinen beiden Jungs auf dem Weilfest, ist weder Anwohner, noch Händler. „Aber meine Frau hat für die Veranstaltung heute als Spende eine Windbeuteltorte gebacken. Leider ist die super schnell weggegangen“, sagt er. „Das hat hier wirklich Wohlfühlcharakter, nur klasse“, schwärmt er. „Man sieht viele fremde Menschen, aber man trifft auch so viele tolle, nette Leute, die man kennt.“
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Die beiden Bands Subbeat und Breakup sorgen für beste Stimmung beim Publikum. Der Mix spricht sowohl junge Leute an, aber auch Senioren und Seniorinnen können nicht mehr still stehen. Sie wippen im Takt mit bekannten Liedern und haben nur gute Laune. „Das Geld, das vom Fest übrigbleibt, wird wieder in das Weilviertel investiert“, betont Robin Müller. Im vergangenen Jahr haben wir die Weihnachtsbeleuchtung angeschafft und die Blumenampeln. In diesem Jahr wollen wir große, beleuchtete Weihnachtssterne kaufen, die in jedem Geschäft hängen sollen.“
Extrem wenig geschlafen hat der 34-jährige Initiator. Aber glücklich ist er über den gigantischen Erfolg. Sein Fazit: „Unser Ziel ist es, die Nachbarschaft zusammenzubringen. Und das haben wir geschafft. Natürlich wird es 2025 weitergehen.“