Hattingen. Großes Neubaugebiet in Hattingen: Geplant ist, dass am Pottacker 210 Wohnungen entstehen. Lange wurde geplant – jetzt gibt‘s erste Ansichten.
Was lange währt... Das Neubaugebiet am Pottacker in Hattingen wird seit inzwischen 15 Jahren geplant, überplant und neu gedacht. Jetzt soll es losgehen – und es gibt erste Einblicke.
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Den städtebaulichen Wettbewerb zur Entwicklung des Areals hat das Büro ISR Innovative Stadt- und Raumplanung gewonnen. Die Planer hätten die große Herausforderung der Fläche, die sehr langgestreckt ist, am besten in Wohnideen umgesetzt, heißt es in der Begründung. Entstehen soll ein autofreies Quartier, die Parkplätze kommen in zwei Mobilitätsstationen und einer Tiefgarage unter.
Laut Entwurf können am Pottacker rund 210 Wohneinheiten in Miet- und Eigentumswohnungen entstehen. Neben Wohnungen sollen in dem Gebiet auch eine Kita, kleinteilige Nutzungen sowie ein zentraler Quartiersplatz geschaffen werden. Die bereits vorhandenen erhaltenswerten Bäume wurden in den Entwurf integriert und sind Bestandteil des „grünen Rückens“, so nennt das Büro die grüne Achse am Quartiersrand.
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Konkret setzt sich das städtebauliche Konzept aus zwei Achsen zusammen, in deren Mitte die Bebauung eingefasst wird. Der „Grüne Rücken“ nimmt den Baumbestand auf und ergänzt ihn um „stadtklimafeste Zukunftsbäume“. Die schmale langgestreckte Freiraumstruktur ist nutzungsoffen und dient auch der Rückhaltung von Niederschlägen.
Die zweite Achse „Urbanes Leben“ übernimmt die Erschließungsfunktion. Die drei- bis viergeschossige Bebauung wird mit Dachterrassen aufgelockert. Am Kreuzungspunkt der urbanen Achse und der Oststrafle entsteht ein neuer Quartiersplatz mit Spielplatz. An den „Eingängen“ Feldstrafle und Pottacker sind die Mobilitätsstationen platziert, sowie im Norden - in unmittelbarer Nähe zur Grundschule - die vierzügige Kita.
Auf dem Gelände am Pottacker standen zuletzt Kleingärten
Die Stationen integrieren neben Stellplätzen unterschiedliche Sharing-Angebote sowie Co-Working, flexibel nutzbare Mehrzweckräume und in der nördlichen Station ein Café. Die Bereiche dazwischen sind autofrei gestaltet.
Der Pottacker, auf dem zuletzt Kleingärten standen, beschäftigt Rat und Verwaltung seit Jahren. 2009 ist die langgezogene Fläche erstmals als Standort für ein nachhaltiges Wohnquartier im Gespräch, 2013 liegen die Planungen auf dem Tisch, 2015 ist dann erster Spatenstich für die Erschließungsarbeiten. 2021 richten Stadt und Stadtwerke das Wärmekonzept noch einmal neu aus: Statt eines Blockheizkraftwerkes sollen Wärmepumpen zum Einsatz kommen.
Im März 2022 ziehen SPD und Grüne die Reißleine. Gerade will die Stadt Hattingen mit der Vermarktung und der Ausschreibung der ersten Grundstück-Tranchen für die insgesamt 110 Wohneinheiten beginnen, da setzen die beiden Ratsfraktionen einen kompletten Richtungswechsel durch: Die Reihen- und Einzelhausstruktur des neuen Viertels wird aufgegeben, stattdessen mehr Wert auf Barrierefreiheit und sozialen Wohnungsbau gelegt.
SPD und Grüne wollen so gerade in direkter Nähe zur Innenstadt barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum schaffen. CDU und FDP warnen vor einem „Massenquartier“, befürchten gar eine „Plattenbau-Siedlung“.
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Sicher ist: Es wird noch einmal Jahre dauern, bis am Pottacker die ersten Menschen einziehen. „Vor 2026 ist an einen Baustart nicht zu denken“, sagte Baudezernent Jens Hendrix im April 2023.