Hattingen. Seit mehr als zwei Jahren ziehen die sogenannten „Montagstrommler“ durch Hattingen. Vielen Anwohnenden reicht es. Sie wollen sich nun wehren.

Seit mehr als zwei Jahren schon ziehen die sogenannten „Montagstrommler“ durch Hattingen, Anwohnende in der Südstadt haben längst die Nase voll. Nun startet die Initiative „Südstadt zusammen“ einen neuen Versuch, den Zug der Querdenker zu stoppen.

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„Unwahrheiten zur aktuellen Lage, meist begleitet von unerträglich lauten Durchsagen und markantem Getrommel“: Die Demonstrationen der Querdenker, die nach Treff und Kundgebung vor dem Reschop Carré mit 20 bis 40 Personen regelmäßig durch die Südstadt ziehen, sagt Brigitte Eilering (68), begleiteten ihre Montagabende nun schon seit Ende 2021. Das dumpfe Trommeln, das die Demonstranten dabei stets begleitete, habe „etwas Bedrohliches: So stelle ich mir Krieg vor“.

Mit Postkartenaktion will Südstadt-Initiative sich gegen die Querdenkenden wehren

Ein Zustand, der auch nach dem zwischenzeitlichen Umzug von Hattingens Querdenkern nach Welper nicht geendet hat. „Durch die Südstadt“, sagt Brigitte Eilering, „ziehen die Montagstrommler weiterhin regelmäßig.“ Doch das wollen sie und weitere Anwohnende der Initiative „Südstadt zusammen“ nicht mehr länger hinnehmen.

Die Nachbarschaftsinitiative „Südstadt zusammen“ startet eine Postkartenaktion gegen die „Montagstrommler“ in Hattingen (v. li.): Manfred Krämer, Waltrud Ulrich, Annette Altland Krämer, Karin Apel, Brigitte Eilering und Uschi Kulessa.
Die Nachbarschaftsinitiative „Südstadt zusammen“ startet eine Postkartenaktion gegen die „Montagstrommler“ in Hattingen (v. li.): Manfred Krämer, Waltrud Ulrich, Annette Altland Krämer, Karin Apel, Brigitte Eilering und Uschi Kulessa. © Holger Gross  | Holger Gross .

Daher haben sie eine Postkartenaktion initiiert, um sich gegen die Querdenkenden zu wehren. Mittels der Übermittlung ihrer Personalien auf von der Initiative selbst entworfenen Postkarten sollen Bürgerinnen und Bürger die Kreisverwaltung auffordern, „alle rechtlichen Maßnahmen zur Beendigung dieses unsäglichen Zustandes einzuleiten“, sagen die Südstadt-Initiativen-Sprecher Brigitte Eilering und Ludwig Vennhoff.

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Die Postkarten, die ab diesem Mittwoch (8.5.) im Viertel verteilt werden und einen erläuternden Infotext auf Deutsch und auf Englisch enthalten, sollen von den Anwohnenden unterschrieben bis zum 31. Mai zurückgegeben und am Ende gesammelt an Bürgermeister Dirk Glaser übergeben werden. „Wir als Mitglieder der Nachbarschaftsinitiative ,Südstadt zusammen‘ sind nicht gewillt, diese Belästigungen weiter hinzunehmen und fordern die zuständigen Stellen auf, alle rechtlichen Möglichkeiten zu nutzen, um diese Belästigungen einzudämmen.“

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In anderen Städten, betonen Brigitte Eilering und Ludwig Vennhoff, hätten solche Umzüge der Montagstrommler umgeleitet beziehungsweise gestoppt werden können. „Für unsere Stadt erhoffen wir uns, dass auch hier endlich wieder Ruhe einkehrt - zumal wir nicht die Einzigen sind, die genervt sind. Wir empfinden diese Situation als unerträglich.“