Hattingen. Seit mehr als zwei Jahren ziehen die sogenannten „Montagstrommler“ durch Hattingen. Vielen Anwohnenden reicht es. Sie wollen sich nun wehren.
Seit mehr als zwei Jahren schon ziehen die sogenannten „Montagstrommler“ durch Hattingen, Anwohnende in der Südstadt haben längst die Nase voll. Nun startet die Initiative „Südstadt zusammen“ einen neuen Versuch, den Zug der Querdenker zu stoppen.
+++ Sie wollen keine Nachrichten mehr aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
„Unwahrheiten zur aktuellen Lage, meist begleitet von unerträglich lauten Durchsagen und markantem Getrommel“: Die Demonstrationen der Querdenker, die nach Treff und Kundgebung vor dem Reschop Carré mit 20 bis 40 Personen regelmäßig durch die Südstadt ziehen, sagt Brigitte Eilering (68), begleiteten ihre Montagabende nun schon seit Ende 2021. Das dumpfe Trommeln, das die Demonstranten dabei stets begleitete, habe „etwas Bedrohliches: So stelle ich mir Krieg vor“.
Mit Postkartenaktion will Südstadt-Initiative sich gegen die Querdenkenden wehren
Ein Zustand, der auch nach dem zwischenzeitlichen Umzug von Hattingens Querdenkern nach Welper nicht geendet hat. „Durch die Südstadt“, sagt Brigitte Eilering, „ziehen die Montagstrommler weiterhin regelmäßig.“ Doch das wollen sie und weitere Anwohnende der Initiative „Südstadt zusammen“ nicht mehr länger hinnehmen.
Daher haben sie eine Postkartenaktion initiiert, um sich gegen die Querdenkenden zu wehren. Mittels der Übermittlung ihrer Personalien auf von der Initiative selbst entworfenen Postkarten sollen Bürgerinnen und Bürger die Kreisverwaltung auffordern, „alle rechtlichen Maßnahmen zur Beendigung dieses unsäglichen Zustandes einzuleiten“, sagen die Südstadt-Initiativen-Sprecher Brigitte Eilering und Ludwig Vennhoff.
- Polizei scheitert: Hattingens Montagstrommler bleiben laut
- Montagstrommler Hattingen: Lautstärke soll eingedämmt werden
- Demo: Gericht kippt Auflagen für Hattingens Montagstrommler
- Hattingens Querdenker ziehen um: Demo startet Montag in Welper
- Krank durch Demos in Hattingen: „Mein Virus brüllt Parolen“
- Demonstrationen in Hattingen: „Die Stimmung wird rauer“
- Demo: Wieder mehr Querdenker in Hattingen auf der Straße
- Polizei Hattingen: 1500 demonstrieren friedlich gegen rechts
- Anzeige wegen Beleidigung gegen Hattingens Bürgermeister
- „Wir sind mehr“: Hattingen steht lautstark gegen Querdenker
- 350 Hattinger zeigen Gesicht gegen Querdenker-„Spaziergänge“
- Hitlergruß bei Demos Hattingen: „Keine Privatangelegenheit“
>>> Hier gibt es mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
Die Postkarten, die ab diesem Mittwoch (8.5.) im Viertel verteilt werden und einen erläuternden Infotext auf Deutsch und auf Englisch enthalten, sollen von den Anwohnenden unterschrieben bis zum 31. Mai zurückgegeben und am Ende gesammelt an Bürgermeister Dirk Glaser übergeben werden. „Wir als Mitglieder der Nachbarschaftsinitiative ,Südstadt zusammen‘ sind nicht gewillt, diese Belästigungen weiter hinzunehmen und fordern die zuständigen Stellen auf, alle rechtlichen Möglichkeiten zu nutzen, um diese Belästigungen einzudämmen.“
>>> Folgen Sie unserer Redaktion hier auf Instagram unter auf Facebook – hier finden Sie uns.
In anderen Städten, betonen Brigitte Eilering und Ludwig Vennhoff, hätten solche Umzüge der Montagstrommler umgeleitet beziehungsweise gestoppt werden können. „Für unsere Stadt erhoffen wir uns, dass auch hier endlich wieder Ruhe einkehrt - zumal wir nicht die Einzigen sind, die genervt sind. Wir empfinden diese Situation als unerträglich.“