Gladbeck. Die Teams vom Ordnungsdienst haben keinen leichten Job. In Gladbeck werden die Mitarbeitenden jetzt neu ausgestattet – und erhalten Verstärkung.
In der Stadt, in der man lebt, möchte man sich bestenfalls auch sicher fühlen. Und klar: Das Leben in einer Großstadt ist mit mehr Risiken behaftet als das in Gladbeck. Jedoch gibt es auch hier Stellen, an denen die Menschen ein mulmiges Gefühl beschleicht. Es gibt Problem-Immobilien wie die Steinstraße 72, die Erlenkrug-Ruine und das Brandhaus am Busfortshof. Immer mal wieder wird irgendwo illegal Müll abgekippt, oder abends auf einem Spielplatz zu laut gefeiert, muss auf Stadtfesten für Sicherheit gesorgt werden. Alles Einsatzorte für die Teams vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD). Die erhalten in diesem Jahr nicht nur personelle Verstärkung, sondern auch eine bessere technische Ausstattung.
Einsatz der Bodycams in Gladbeck soll auch eine deeskalierende Wirkung haben
Vier zusätzliche Stellen soll es in diesem Jahr beim KOD geben. Und die Teams werden schon bald mit Bodycams ausgestattet in der Stadt unterwegs sein. Zu ihrer eigenen Sicherheit, aber auch um in brenzligen Situationen die Lage besser beruhigen zu können. Erfahrungen aus anderen Städten haben nämlich gezeigt, dass es Einfluss auf das Verhalten hat, wenn eine Person in einer Konfliktsituation bemerkt, dass sie gerade gefilmt wird. Sechs solcher Kameras hat die Verwaltung angeschafft für insgesamt 6800 Euro.
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Im Moment üben die KOD-Teams noch den richtigen Umgang mit den Cams. Nach den Schulungen sollen sie dann zum Einsatz kommen, und nach einer gewissen Erprobungszeit auch den Politessen den Job ein wenig erleichtern. „Es sind ja nie sechs KOD-Teams gleichzeitig im Einsatz, so dass die Bodycams ohne Probleme auch mal bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs genutzt werden können“, erklärte Ordnungsamtsleiter Gregor Wirgs im jüngsten Sicherheitsausschuss.
Das muss beim Einsatz der Bodycams beachtet werden
In den vergangenen Monaten hat es bereits eine Testphase mit den kleinen Kameras gegeben. Und im Rathaus wurde an einer Richtlinie für den Einsatz von Bodycams bei der Stadtverwaltung gearbeitet. Auch datenschutzrechtliche Fragen galt es zu klären. So sollen die Aufnahmen immer nach einer Aufbewahrungszeit von zwei Wochen gelöscht werden. Ausnahme: Das Material dient als Beweis in einem Gerichtsverfahren.
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Kommt die Bodycam zum Einsatz, muss der KOD-Mitarbeiter zuvor darauf hinweisen, dass er die Kamera jetzt einschalten wird. Die gefilmten Personen erhalten außerdem direkt nach dem Einsatz der Bodycam ein vom Rechtsamt der Stadt ausgearbeitetes Datenschutzblatt mit allen Informationen, die für sie von Belang sind. SPD und CDU begrüßten im Sicherheitsausschuss ausdrücklich den Einsatz der Bodycams, die den KOD-Teams ihren Job ein wenig einfacher und auch sicherer machen sollen. Auch die Ausländerbehörde in Gladbeck kann die Geräte übrigens bei Einsätzen nutzen.
So arbeitet der KOD in Gladbeck
Zum KOD gehören derzeit zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in sechs Teams aufgeteilt sind, hinzu kommt eine Sachgebietsleitung, die die Einsätze koordiniert. Vier neue Stellen sollen nun noch hinzukommen. Der KOD arbeitet in einem Zwei-Schichtsystem, bestehend aus Früh- und Mittagsschicht. Zusätzlich wird noch unterschieden zwischen Winter- und Sommerdienstplänen. In der warmen Jahreszeit steigt die Zahl der Einsätze nämlich bekanntlich um einiges – und das nicht nur am Problemhochhaus Steinstraße 72.
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