Gladbeck. Zahl der herrenlosen Katzen in Gladbeck nimmt überhand. Die Ehrenamtlichen der Tierhilfe brauchen Unterstützung. Glück hatte die kleine Pirelli.
Die tolle Nachricht vorne weg: Die kleine Katze Pirelli zieht schon bald in ihr neues Zuhause um. Entdeckt in einem Lager hinter einem riesigen Reifenstapel, brechen für die bernsteinfarbene Baby-Katze jetzt ganz klar bessere Zeiten an. „Für Pirelli haben sich tatsächlich etliche Interessenten bei uns gemeldet. Und jetzt ist das passende Zuhause für sie gefunden“, sagt Carina Kröning. Sie engagiert sich bei der Gladbecker Tierhilfe Recht auf Leben (RaL). Die ehrenamtlichen Helfer haben Pirelli gefunden und bis zu ihrer Vermittlung betreut.
Das Schicksal von Babykatze Pirelli hat viele Menschen in Gladbeck bewegt
Dass das Schicksal der kleinen Katze so viele Menschen bewegte, hat für die Tierhilfe noch einen schönen Nebeneffekt gehabt. „So konnten wir bei den Anfragen für Pirelli immer auch auf die anderen Kitten aufmerksam machen, um die wir uns gerade kümmern“, sagt Kröning.
„Momentan steht das Telefon nicht still. So viele Katzen sind noch nicht in Sicherheit“
Damit findet die gute Nachricht aber auch schon ihr Ende. Die Mitglieder der Tierhilfe sind bei der Versorgung der Gladbecker Streunerkatzen an ihre Grenzen gestoßen. Und das sowohl finanziell als auch platz- und zeitmäßig. „Wir arbeiten so viel wie wir können. Aber es gab noch nie so viele besitzerlose Katzen in Gladbeck wie in diesem Jahr“, so Carina Kröning.
Viele Streunerkatzen in der Stadt sind noch nicht versorgt
„Momentan steht das Telefon nicht still. So viele Katzen sind noch nicht in Sicherheit“, sagt auch Patrizia Wahl, die Vorsitzende der Gladbecker Tierhilfe. Warum die Situation in Gladbeck sich in diesem Jahr so dramatisch gestaltet, könne die Ehrenamtlichen gar nicht sagen. Natürlich gebe es unter den Streunern immer wieder auch Samtpfoten, die eigentlich zu gut genährt und gepflegt aussehen würden für eine herrenlose Katze.
„Aber das erklärt nicht die große Anzahl, mit der wir es im momentan zu tun haben“, sagt Carina Kröning. Kaum sei eine Fundstelle „abgearbeitet“, werden auch schon die nächsten Tiere gemeldet. Und die Katzen vermehren sich ja auch immer weiter. Die Kastrationspflicht für Hauskatzen mit Freigang, die in allen Städten vom Kreis Recklinghausen gilt, sei auf jeden Fall keine große Hilfe. „Sie wird ja auch überhaupt nicht kontrolliert.“
Die Ehrenamtlichen der Tierhilfe Recht auf Leben benötigen ganz dringend Unterstützung
Fakt ist: Die Retter brauchen mittlerweile selber ganz dringend Unterstützung, um ihre Arbeit für die Streunerkatzen weiter leisten zu können. Gesucht werden Pflegestellen, Menschen also, die sich bereit erklären, Tiere in Not eine Zeitlang bei sich aufzunehmen und zu pflegen. Aber auch Tierliebhaber, die so einem „Not-Fellchen“ für immer ein neues Zuhause geben wollen, stehen auf der Wunschliste der Tierschützer ganz oben. So riesig wie bei Pirelli ist das Interesse nämlich in der Regel nicht, wenn es um die Vermittlung der Samtpfoten geht. Es handelt sich ja auch nicht nur um Babykatzen, auch für ältere, manchmal sogar kranke Tiere werden Menschen gesucht.
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Und: Jede gerettete Samtpfoten kostet den Verein Geld, fürs Futter, die notwendigen Kastrationen und auch weitere Tierarztkosten. Finanzielle Unterstützung erhält die Gladbecker Tierhilfe bislang noch nicht, anders als der Tierschutzverein. Die Helfer sind also auf Spenden angewiesen und auf Aktionen, bei denen Geld für den Verein erwirtschaftet werden kann.
Die Tierhilfe Recht auf Leben lädt am 30. Juni zum Sommerfest ein
So ein Event steht jetzt wieder an: Am Sonntag, 30. Juni, laden die Mitglieder des Vereins zu einem großen Sommerfest ein. In der Zeit von 13 bis 18 Uhr wird den Besuchern im Johowgarten an der Johowstraße in Alt-Rentfort ein buntes Programm geboten. Es gibt Aktionen für die kleinen Gäste. So hat beispielsweise Chase von PawPatrol seinen Besuch angekündigt, Clown Wesko wird Ballontiere „zaubern“ und die Kinder können sich schminken lassen.
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Es wird Verkaufsstände mit handgemachten Dingen für Mensch und Tier geben, eine Fotografin macht auf Wunsch Schnappschüsse von den zwei- und auch vierbeinigen Besuchern des Sommerfestes, zudem man kann sich über die Imkerei und das Hundetraining informieren. Und: Es gibt Kaffee und Kuchen sowie Vegetarisches vom Grill.
Mehr zur Arbeit der Tierhilfe Recht auf Leben, tierhilfe-ral.de.