Gladbeck. Herbstzeit ist Pilzzeit: Experten warnen vor Risiken und geben Sicherheitstipps. So lassen sich genießbare Pilze von giftigen unterscheiden.
Herbstzeit ist Pilzzeit. Auf Wiesen und in Wäldern sprießen die Fruchtkörper nur so aus dem Boden – auch in Gladbeck und Umgebung. Das reiche Angebot zieht in dieser Jahreszeit wieder viele Pilzliebhaber in die Natur, die auf den ein oder anderen Leckerbissen hoffen. Doch Pilze sind nicht ungefährlich! Diese wichtigen Punkte sollten beim Sammeln der Pilze daher beachtet werden.
Wo darf ich Pilze sammeln und wo nicht?
Nicht überall dürfen Pilzsammler ihrer Leidenschaft nachgehen. Gesucht werden darf nur außerhalb von Naturschutzgebieten, in Gladbeck also beispielsweise im Wittringer Wald. Auch abseits der Wege können in solchen Regionen Pilze gesucht werden, zumindest, wenn das Unterholz soweit überschaubar ist, sodass „man durchgucken kann“, wie Förster Markus Herber auf Nachfrage erklärt. Außerdem sollte darauf geachtet werden, keine Schutzräume von Tieren zu betreten.
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Verboten ist die Suche dementsprechend in Naturschutzgebieten, in denen auch die Wege nicht verlassen werden dürfen. So oder so gilt: Begleiten Hunde im Wald die Pilzsuche, müssen diese angeleint bleiben!
Wie viele Pilze darf ich sammeln?
Pilze dürfen nur für den Eigenbedarf gesammelt werden. Übersetzt heißt das: maximal zwei Kilogramm Pilze pro Person und pro Tag, so Pilzsachverständiger Björn Sontopski, der lange in Bottrop lebte und sich mit den Pilzen der Region bestens auskennt.
Welche Pilze aus Gladbeck und der Region sind genießbar?
Laut Sontopski gibt es in und um Gladbeck herum, etwa in Richtung Haltern oder den Bottroper Waldgebieten, vor allem folgende fünf genießbare Pilze:
- Steinpilz
- Hallimasch
- Marone
- Rotkappen
- Birkenpilze
Wie erkenne ich, ob ein Pilz essbar ist oder nicht?
Wer Pilze sammelt, der sollte vorsichtig sein: zu groß ist die Gefahr vor gefährlichen Doppelgängern. Um genießbare von giftigen Pilzen zu unterscheiden, sei jedes Detail am Pilz wichtig, sagt Sontopski. Als Pilzsachverständiger bietet er an, die Ernte von unwissenden Sammlern zu kontrollieren. Für die sichere Bestimmung müssen aber „alle Merkmale beisammen“ sein, also sowohl der Pilzschwamm als auch der Stiel.
Generell rät Sontopski, nur Pilze zu sammeln, die man sehr gut kennt. Bei Unsicherheiten sollten Pilzsachverständige, die auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Mykologie gelistet sind, verständigt werden. Das Wissen über Pilze kann am besten auf von Experten geführte Pilztouren erworben werden.
Außerdem sollte auf die Frische der Pilze geachtet werden. Finger weg, wenn der Pilz alt oder angegammelt aussieht, denn auch hier droht die Gefahr von Unverträglichkeiten oder Vergiftungen.
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Welche Apps kann ich zur Bestimmung von Pilzen nutzen?
Klare Antwort vom Pilzsachverständiger: keine! „Das ist eine hochgefährliche Sache“, sagt Sontopski. Die Pilzbestimmung durch Apps sei zu unzuverlässig. „Pilze sind so variabel, dass Apps die Unterschiede gar nicht nachvollziehen können.“
Wie pflücke ich Pilze am besten?
„Ein richtig oder falsch beim Pflücken der Pilze gibt es nicht“, räumt Sontopski mit einem Mythos auf. Ob abschneiden, herausdrehen oder abbrechen sei „dem Pilz egal“. Unabhängig von der Erntemethode sollte der Pilzkörper mit Hinsicht auf die Bestimmung vollständig mitgenommen werden, erinnert der Pilzsachverständiger.
Wie bereite ich Pilze richtig zu?
„Alle Waldpilze sollten gut gegart werden“, rät Sontopski. Denn die meisten Pilzarten, vor allem auch die Speisepilze Hallimasch und Rotkappen, seien roh unangenehm giftig. „Die vorhandenen Gifte werden erst nach längerer Garzeit zerstört“, so der Pilzexperte.
Sontopski empfiehlt eine Mindestgarzeit von 20 Minuten bei Speisepilzen. Bei tatsächlichen Giftpilzen bringt das Garen übrigens nichts: Deren Gifte sind hitzestabil.
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