Gladbeck. Wie sieht Gladbecks Grundsteuer künftig aus? Diese Frage muss der Rat beantworten. Warum er damit nicht zu lange warten sollte. Ein Kommentar.

Die Verwaltung kann Vorschläge erarbeiten, vielleicht auch Empfehlungen geben, wie die Grundsteuer in Gladbeck künftig aussehen soll. Das betrifft zum einen die Höhe des Hebesatzes, zum anderen aber auch die wichtige Frage, ob Gladbeck einen einheitlichen Hebesatz beibehält, oder ob die Stadt auf unterschiedliche Hebesätze für Wohnen und Gewerbe setzt. Letzteres wäre der Versuch, die Verschiebungen, die sich mit der Reform der Grundsteuer zugunsten der Gewerbeflächen ergeben, ein Stück weit einzudämmen und stattdessen, die Kosten fürs Wohnen, die am Ende Eigentümer wie Mieter zahlen müssen, ein Stück weit zu deckeln.

Auch interessant

Diese gesplitteten Hebesätze stoßen bei den Kommunalpolitikern und den Verwaltungen landesweit und parteiübergreifend auf Kritik. Lieber wäre es den Verantwortlichen in den Städten und Gemeinden, das Land würde die Steuermesszahlen anpassen und so auf dieser Ebene das Problem angehen. Nur: Das Land macht keinerlei Anstalten, sich zu bewegen. Das bedeutet, dass hier am Ende die Räte in der Pflicht sind, sich Gedanken zu machen und Entscheidungen zu treffen.

Je länger die Entscheidung dauert, umso näher rückt der Kommunalwahlkampf in Gladbeck

Das wird in Gladbeck nicht einfach: Am Ende steht die Frage, belasten wir Unternehmen oder machen wir womöglich das Wohnen teurer? Beides keine schöne Vorstellung. Doch der Rat täte gut daran, diese Entscheidung nicht auf die lange Bank zu schieben.

Auch interessant

Je länger diese Debatte hinausgezögert wird, umso näher rückt die Kommunalwahl 2025. Dann droht dieses wichtige Thema zu einem Wahlkampfschlager zu werden, inklusive gegenseitigem Überbietungswettbewerb bei möglichen Entlastungen. Die Chance, einen möglichst breiten Konsens zu finden und eine Lösung mit Augenmaß, die allen Interessen möglichst gerecht wird, wäre somit vertan. Davon ab haben die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen der Stadt vielleicht auch ein Recht darauf, zeitig zu wissen, was auf sie zukommt.

Ob es dann gelingt, gesplittete Hebesätze, so es darauf hinauslaufen sollte, auf Seiten der Kämmerei schon zum Jahreswechsel umzusetzen, steht auf einem anderen Blatt. Nur gebe es dann schon eine Entscheidung, die die Verwaltung umzusetzen hat. Und die ganze Diskussion würde vielleicht ein wenig sachlicher und ruhiger außerhalb des Wahlkampfes geführt.

[Gladbeck-Newsletter: hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook | Hier gibt‘s die aktuellen Gladbeck-Nachrichten einmal am Tag bei WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehrartikel | Alle Artikel aus Gladbeck]